Bei den Chorschrankenmalereien handelt es sich um einen der größten und sicher um den anspruchsvollsten Wandmalereizyklus des frühen 14. Jahrhunderts in Deutschland.
Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Die östliche Schranke der Nordseite zeigt sieben Szenen aus dem Leben des Dompatrones Petrus. Der Zyklus beginnt mit der Berufung Petri auf der rechten Seite. Gefangennahme und Befreiung des Apostels sind über die beiden folgenden Arkaden verteilt. Seine Inthronisation als Bischof tritt in der dritten Arkade hinzu. Diese einzigartige Petrusdarstellung orientiert sich offenbar eng am mittelalterlichen Ritus der Bischofsweihe. Auch die anschließende Szene der Begegnung von Petrus und Paulus in Rom, die Petrus in bischöflichem Ornat zeigt, kennt keine Parallele. Das Verhör durch Kaiser Nero, der Triumph über den heidnischen Zauberer Simon Magus und die Kreuzigung Petri beschließen den Zyklus.
Dr. Klaus Hardering, Kunsthistoriker

Petrus
Der Apostel Petrus hieß ursprünglich Simon, war verheiratet und lebte mit seiner Familie als Fischer in Kafarnaum. Jesus berief ihn und seinen Bruder Andreas zu seinen Jüngern und sagte zu Simon: `Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.´ So wurde Simon zu Petrus und später zum ersten Oberhaupt der Kirche: Er war der erste Papst. Petrus vollbrachte zahlreiche Wunder und unternahm mehrere Missionsreisen. In Rom wurde er schließlich von Kaiser Nero verhaftet und zum Tod am Kreuz verurteilt. Auf eigenen Wunsch wurde Petrus mit dem Kopf nach unten gekreuzigt, da er nicht würdig sei, wie Jesus Christus zu sterben.

Petrus wird meist als Apostel oder Papst dargestellt. Seine Attribute sind: Schlüssel, Stab, Buch, Schriftrolle, Fisch, Kreuz oder Hahn.
Fest: 29. Juni
 

Heilige im Dom