Bei den Chorschrankenmalereien handelt es sich um einen der größten und sicher um den anspruchsvollsten Wandmalereizyklus des frühen 14. Jahrhunderts in Deutschland.
Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk

Die zweite und die dritte Chorschranke auf der Nordseite zeigen die Legende des hl. Papstes Silvester und Kaiser Konstantins des Großen. Die Erzählung beginnt mit der Erziehung Silvesters durch den hl. Priester Cyrinus, dem der Knabe von seinen Eltern anvertraut wird. Es folgt Silvesters Gastfreundschaft gegenüber dem hl. Timotheus, den er während der Christenverfolgungen in sein Haus aufnimmt sowie die Predigt und der Märtyrertod des hl. Timotheus. Daran schließen die Gefangennahme Silvesters und seine Befreiung aus dem Kerker in den beiden nächsten Bildfeldern an. In der vorletzten Szene wird der Tod Papst Melchiades und die Wahl Silvesters zu dessen Nachfolger gezeigt. Die letzte Darstellung leitet zur benachbarten Konstantinschranke über. Sie zeigt den von einem Aussatz befallenen Kaiser Konstantin, dem heidnische Priester geraten hatten, die Krankheit durch ein Bad im Blut neugeborener Knäblein zu heilen. Doch der auf seinem Pferd herankommende Kaiser scheut vor den bereits mit ihren Kindern zusammengetriebenen Müttern zurück und lehnt diesen barbarischen Akt ab.
Matthias Deml, Kunsthistoriker

Silvester I.
Silvester kam im dritten Jahrhundert zur Welt und war von 314 bis zu seinem Tode im Jahre 335 Papst. In seine Amtszeit fiel das Ende der furchtbaren Christenverfolgungen. Nach einer Legende soll er Kaiser Konstantin den Großen getauft und damit von einer Aussatzerkrankung geheilt haben. Außerdem soll er zwölf Rabbiner in einem Streitgespräch besiegt und zum Christentum bekehrt haben. Darstellungen zeigen ihn meist im päpstlichen Ornat, sein Attribut ist unter anderem der Stab.

Fest: 31. Dezember

Heilige im Dom