Der Hauptschmuck der südlichen Seitenschiffe sind die von König Ludwig I. gestifteten sogenannten Bayernfenster.
Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Im Hauptbild werden zwei Ereignisse der Geburt Christi zusammengefaßt: die Anbetung der Hirten und die Anbetung der Heiligen Drei Könige. Die Szene darüber schildert die Verkündigung an die Gottesmutter. Oben sind Adam und Eva, biblische Stammväter und Vorfahren Christi sowie die Maria Immaculata dargestellt. In der unteren Sockelzone stehen die vier großen Propheten Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Daniel. Sie haben das Kommen des Erlösers geweissagt. Das bayerische Wappen und die Stifterinschrift König Ludwigs I. von 1846 sind an den unteren Ecken des Hauptbildes angebracht. Eingesetzt wurde das Fenster zum Domjubiläum 1848.
Dr. Ulrike Brinkmann, Kunsthistorikerin
Detailansichten
Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Die Anbetung des Christuskindes

Das Hauptbild des Anbetungsfensters zeigt zwei Ereignisse in einem Bild. In der rechten Bildhälfte knien die Hirten vor dem neugeborenen Heiland, dessen Geburt ihnen die Engel verkündet haben. In der linken Bildhälfte sind die Heiligen Drei Könige zu sehen. Sie erscheinen prächtig gekleidet, mit großem Gefolge und kostbaren Geschenken vor dem Christuskind, zu dem sie der Stern von Bethlehem geführt hat. Die Anbetung des Kindes durch die Könige ist deshalb besonders bedeutsam, weil sich der Mensch gewordene Gottessohn hier zum ersten Mal den Heiden offenbart.
Dr. Ulrike Brinkmann, Kunsthistorikerin

Das Evangelium nach Matthäus 2, 1-12
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten:
Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle.
Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten:
Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.
Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war.
Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige.
Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.
Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.
Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.
Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Die Anbetung des Christuskindes