Der Hauptschmuck der südlichen Seitenschiffe sind die von König Ludwig I. gestifteten sogenannten Bayernfenster.
Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Das Mittelbild zeigt das Martyrium des hl. Stephanus, der zu Tode gesteinigt wird. Darüber werden zwei Szenen aus seinem Leben geschildert. Die Brustbilder zeigen Heilige, die in Köln besonders verehrt werden. In der Sockelzone sind die Heiligen Gregor von Spoleto, Apollinaris, Papst Silvester und Maternus zu sehen, außerdem das bayerische Wappen und die Stifterinschrift König Ludwigs I. von 1848. Mit diesem Fenster, das dem ersten Blutzeugen der christlichen Kirche gewidmet ist, schließt der Bildzyklus der Bayernfenster ab.
Dr. Ulrike Brinkmann, Kunsthistorikerin

Stephanus
Stephanus kam um Christi Geburt zur Welt und starb etwa im Jahre 40 als erster Märtyrer des Christentums. Er wird deshalb Erzmärtyrer genannt. Als einer der sieben von den Aposteln geweihten Diakone war er ein hervorragender Prediger. Einige Juden sollen ihn im Streit vor einen Richter geschleppt haben. Diesem erschien nach der flammenden Verteidigungsrede Stephans das Gesicht des Angeklagten wie das Strahlen eines Engels. Daraufhin verurteilte er ihn zum Tod durch Steinigung.

Auf Darstellungen trägt Stephanus Palme, Evangelienbuch, Steine oder Sakralgegenstände bei sich.
Fest: 26. Dezember

Heilige im Dom
Detailansichten
Hohe Domkirche zu Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Steinigung des hl. Stephanus

Der hl. Stephanus ist zu Boden gestürzt. Über ihm stehen zwei Männer, die große Steinbrocken auf ihn schleudern. Im Hintergrund sind einige Zuschauer und die Stadtmauern von Jerusalem zu sehen.
Dr. Ulrike Brinkmann, Kunsthistorikerin

Die Apostelgeschichte 7, 57-60
Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten wie ein Mann auf ihn los,
trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.
So steinigten sie den Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er.

Steinigung des hl. Stephanus