Glossar

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AbtAbt, Äbtissin (von aramäisch ,Abba' = Vater) Der Abt ist der Vorsteher eines Klosters mit Abtsverfassung, der in der Regel von den stimmberechtigten Mönchen gewählt wird. Frauenklöstern steht entsprechend eine Äbtissin vor.

AbteiUnter der Leitung eines Abtes/einer Äbtissin stehendes Kloster.

AchskapelleZentrale, in der Achse des Bauwerks gelegene Kapelle des Chorumgangs.

AdlerSymbolfigur des Evangelisten Johannes.

Administrator(lat. ,Verwalter') Ein unter bestimmten Umständen vom Papst mit der Verwaltung einer Diözese beauftragter Prälat oder Bischof.

Adveniat1961 gegründetes bischöfliches Hilfswerk für die Förderung der pastoralen Arbeit in Lateinamerika mit Sitz in Essen. Die Spendengelder werden im wesentlichen in der Advents- und Weihnachtszeit gesammelt und von der Bischöflichen Kommission für Lateinamerika verteilt.

AhnenprobeIm Spätmittelalter konnten nur Personen Mitglied des Kölner Domkapitels werden, die auf mindestens 16 adelige Vorfahren zurückblicken konnten. Dies bedeutete, daß seit vier Generationen nur Adelige als direkte Vorfahren vorhanden sein durften. Der Nachweis mit Hilfe der Wappen dieser Vorfahren in Glasgemälden oder an Grabmälern wird Ahnenprobe genannt.

Albe(lat. ,albus' ,weiß') Weißes, hemdartiges Untergewand der liturgischen Kleidung.

AllerheiligstesBezeichnung für die konsekrierte Hostie, den real präsenten Christus, in der Eucharistie. Zur Anbetung wird die Echaristie in einer Monstranz ausgesetzt.

Allongeperücke(franz.) Um 1670 am Hofe des französischen Königs Ludwig XIV. in Mode gekommene, meist schulterlange Lockenperücke.

Ambo(von griech. ,hinaufgehen') Erhöhter Verkündigungsplatz in der Art einer Kanzel.

AngoWurfspieß mit Widerhaken und langer eiserner Schafttülle, die den Holzschaft umgreift. Typische Waffe bei den Franken und ihren östlichen Nachbarn im 5.-7. Jahrhundert.

Ansgar801 - 3.2.865, Benedikinermönch aus Corbie/Corvey, seit 826 mit der Mission in Skandinavien betraut, 831/845 Erzbischof von Hamburg/Bremen, Patron der nordischen Diaspora, nach dem auch einige Hilfswerke in Deutschland mit entsprechender Zielrichtung benannt sind, z.B. St. Ansgariuswerk Köln.

Apsis(griech. ,Rundung', ,Bogen') Im 4. Jahrhundert aufkommende Bezeichnung für einen halbkreisförmigen, meist durch eine Konche überwölbten Raum, der einem übergeordneten Hauptraum ein- oder angefügt ist. Die Apsis öffnet sich diesem in voller Breite und Höhe oder sie ist eingezogen bzw. abgeschnürt, kann polygonal oder rechteckig ummantelt sein. Aus dem Lateinischen dann wiederum in das Griechische als Bezeichnung des Architekturteiles übernommen.

ArchitekturbaldachinEin Dach aus Stein über einer Figur, meist reich mit gotischem Dekor verziert, aber auch der Traghimmel über dem Allerheiligsten bei einer Prozession.

ArchitravAuf Stützen liegender, tragender Hauptbalken.

ArchivolteSichtbarer Teil eines Bogens (Stirnseite) an Portalen. In den Archivolten der Portale am Kölner Dom sitzen Heiligenfiguren.

Arkade(lat.) Bogen auf Stützen.

Artes liberales(lat. ,septem artes liberales' ,sieben freie Künste') Aus der Antike übernommener Lehrstoff der Kloster- und Kathedralschulen des Mittelalters. Später Grundstudium an den mittelalterlichen Universitäten. Die Sieben Freien Künste setzen sich zusammen aus dem Trivium (Grammatik, Dialektik, Rethorik) und dem Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie).

AtriumIm Bereich der sakralen Architektur des Mittelalters ungedeckte und umbaute Fläche im Eingangsbereich, wobei die begrenzenden Bauten, in der Regel oder z.T. Säulenhallen sind, einbezogen werden.

Augustiner(innen) (OSA)Orden, die nach der im 8. Jahrhundert entstandenen und auf Schriften des hl. Augustinus beruhenden Augustinerregel leben. Die Augustiner(innen) sind in der Seelsorge, in Schulen, als Wissenschaftler oder Missionare tätig. Ordenstracht: Augustiner-Chorherren (Chorfrauen): schwarzer Talar; Augustiner-Eremiten: schwarzes Gewand mit hinten spitz zulaufender Kapuze und Ledergürtel.

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BaldachinEin Dach aus Stein über einer Figur, meist reich mit gotischem Dekor verziert, aber auch der Traghimmel über dem Allerheiligsten bei einer Prozession.

BaptisteriumTaufort, der im Frühmittelalter vom eigentlichen Kirchenbau abgetrennt ist, sich aber stets in unmittelbarer Nähe befindet, also als abgeteilter Raum, Anbau oder in einer Distanz von maximal 25 m.

BarockStil der europäischen Kunst von etwa 1600 bis etwa 1750.

BasaltVulkanisches Gestein, steht z. B. in Mayen an.

Basilika1. Architektonisch die Bezeichnung für eine Kirche, bei der zu beiden Seiten des Mittelschiffes Seitenschiffe anschließen, die eigene Fenster haben. Über den Arkaden des Mittelschiffes hat dieses ebenfalls Fenster. 2. Basilika kann auch der Ehrentitel einer Kirche sein, der vom Papst verliehen wird.

Benediktiner(innen) (OSB)Männer- und Frauenorden, die nach der Regel des hl. Benedikt von Nursia (6. Jahrhundert) lebt. Die Benediktusregel fordert Chorgebet, Arbeit und Studium und wird verkürzt auf die Formel "Ora et labora" (bete und arbeite) gebracht. Die Benediktiner(innen), Ausgangspunkt der Ordensbewegung, haben sich große Verdienste um die europäische Kultur erworben. Ordenstracht: schwarzes Gewand, schwarzer Überwurf. Anrede: Pater bzw. Schwester (Vorname). Es gibt zwei benediktinische Reformorden: Zisterzienser und Trappisten.

BinnenchorDer von einem Chorumgang umschlossene Bereich einer Kirche. Hier stehen das Chorgestühl und der Hauptaltar. Der Binnenchor wird in der Regel durch Chorschranken oder Chorgitter vom Chorumgang abgetrennt.

Bischof(griech. ,Episkopos' = Aufseher) Oberster Träger der Kirchengewalt in einem abgegrenzten Gebiet, der Diözese. Nach katholischer Lehre ist der Bischof ein kirchlicher Würdenträger, der als Nachfolger der Apostel die Diözese unter der Oberhoheit des Papstes leitet; er besitzt hier die oberste Verwaltungs-, Weihe- und Gerichtsgewalt. Der Bischof wird vom Papst ernannt. Zur Amtstracht gehören das Brustkreuz sowie Bischofsring, -stab und -mütze (Mitra).

BischofsvikarEin Priester, oft ein Prälat oder Weihbischof, der im Auftrag des Bischofs Verantwortung für eine spezielle Aufgabe trägt.

BistumDer territorial umschriebene Amtsbezirk eines regierenden Bischofs, auch Bistum genannt. Die Diözese ist eine Teilkirche der römischkatholischen Weltkirche. Sie ist Körperschaft des öffentlichen Rechts und als solche rechtsfähig. Mehrere Diözesen sind einer Erzdiözese zugeordnet. Das Gebiet der Diözese wiederum ist in Pfarreien und Dekanate, ggf. auch Regionen und Bezirke aufgegliedert. Nach der Neuordnung der Bistumsgrenzen infolge der Wiedervereinigung gehören 27 Diözesen zur katholischen Kirche in Deutschland, davon sind sieben Erzdiözesen. Die deutschen Diözesen sind im Verband der Diözesen Deutschlands, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn, zusammengeschlossen.

Bonifatiuswerk1849 von den deutschen Bischöfen gegründetes Hilfswerk für die Mission in Deutschland. In den ersten 100 Jahren seines Bestehens konnten durch das Bonifatiuswerk 5.000 Kirchen, Kapellen, Pfarrhäuser, Schulen und Gemeinderäume in der Diaspora mitfinanziert werden.

Borromäusverein1844 gegründet, damals und heute tätig für die katholischen öffentlichen Büchereien mit dem Ziel, Schriften und Bücher für diese zu erwerben.

BullaMeistens rundliche Amulettkapsel. Die Sitte, Amulettkapseln zu tragen, kommt offensichtlich aus dem italischen Raum. Sie wird von den Germanen, vor allem auch von den Franken übernommen, bei denen jedoch - im Gegensatz zu den Etruskern und Römern - ausschließlich Frauen eine Bulla tragen.

BündelpfeilerDie aus dem aus Gewölbe nach unten fortgeführten Tragelemente bilden Bündel von Säulen, die Bündelpfeiler genannt werden. Sie machen die Ableitung der Kräfte aus dem Gewölbe sichtbar.

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Caritas(lat. ,Liebe', ,Nächstenliebe') Kurzbezeichnung der 1897 gegründeten kirchlichen Dachorganisation der katholischen Sozialverbände. Der Hauptsitz ist Freiburg. Als größter Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege in Deutschland koordiniert er die caritative Hilfe mit rund 430.000 hauptamtlichen und etwa 500.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Der Caritasverband betreut Alten-, Mütter- und Jugendheime, Krankenhäuser, Kindergärten, Beratungsstellen, insgesamt rund 25.000 Einrichtungen. Der Caritasverband ist gegliedert in Unterverbände auf Diözesan-, Dekanats-, Bezirks-, Kreis- und Orts- bzw. Stadtebene, wobei die einzelnen Untergliederungen weitgehend selbständig in der Rechtsform des eingetragenen Vereins handeln. Für gewisse Rechtshandlungen, z. B. Kreditaufnahmen, bedürfen die Untergliederungen, allerdings der Zustimmung des übergeordneten Verbandes. Dem Caritasverband auf Diözesanebene steht zumeist der zuständige Generalvikar vor.

Chlodwig* 466, + 27. 11. 511. Chlodwig übernahm 481/82 die Regentschaft von seinem Vater Childerich, einem merowingischen Kleinkönig im belgischen Tournai. Nach seinen Siegen 486/87 über Syagrius, den letzten Vertreter Roms in Gallien, und 496/97 über die Alamannen sowie nach der Beseitigung mehrerer anderer fränkischer Kleinkönige wurde Chlodwig in der Zeit um 500 zum Begründer des fränkischen Großreiches. Gleichzeitig entschloß er sich zum Übertritt zum katholischen Glauben, womit er das zukünftige Geschick Europas entscheidend beeinflußte.

ChorDer Teil der Kirche, in dem sich der Hauptaltar und der Bereich für die Geistlichen befinden, im Mittelalter durch das Gestühl gekennzeichnet. Der meistens nach Osten gerichtete Chor schließt seit dem Mittelalter üblicherweise halbrund.

ChorgestühlIm Chor aufgereihte Sitze für die Geistlichen, meist quer zur Längsachse.

ChorhauptAbschluß des Chores.

ChorpfeilerfigurenDie Statuen von Christus, Maria und den zwölf Aposteln, die an den Pfeilern des Kölner Domes auf Konsolen stehen und von Baldachinen bekrönt werden.

Chorpolygon(Chorvieleck) Abschluß des Chores.

ChorschrankeEine steinerne Wand, die den inneren Chor vom Chorumgang oder den Chorraum vom Kirchenschiff trennt. Im Kölner Dom haben sich auf der Innenseite der Chorschranken bedeutende Wandgemälde des 14. Jahrhunderts erhalten.

ChorumgangBei gotischen Kathedralen das um den Chorschluß herumgeführte Seitenschiff. An der Außenseite des Chorumganges befinden sich bei gotischen Kathedralen die Chorkapellen. Chorumgang und Chorkapellen zusammen heißen auch Kapellenkranz.

CM (Abk.)Kürzel der Kongregation der Vinzentiner (Lazaristen).

Codex Iuris Canonici (CIC)Gesetzbuch des kirchlichen Rechts. Es enthält das geltende Recht der katholischen Kirche, wurde erstmals 1917, nach Neufassung zuletzt 1983 in Kraft gesetzt und löste das "Corpus Iuris Canonici" ab.

ComesGraf. In karolingischer Zeit typischer Vertreter des Beamtenadels, der meistens einen räumlich begrenzten Bezirk - "Mark" - verwaltete und dessen Amt zunächst nicht erblich war. Der Graf wurde vom König eingesetzt. Er hatte gleichzeitig militärische, polizeiliche und steuerliche Befugnisse; außerdem war er als Richter und Vertreter des Königs mit der Hochgerichtsbarkeit (Aburteilung von Kapitalverbrechen) auch Herr über Leben und Tod der meisten in seinem Verwaltungsbezirk Lebenden.

CSsRKürzel der Kongregation der Redemptoristen.

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DachreiterEin kleiner, meist sehr schlanker Turm auf dem Dach des Chores oder der Vierung, in dem eine oder zwei kleine Glocken hängen.

DalmatikLiturgisches Obergewand des Diakons, das bei feierlichem Anlaß auch vom Bischof unter der Kasel getragen wird.

DefinitorBischöfliches Verwaltungsorgan, Berater und Helfer, insbesondere in der Vermögensverwaltung. Definitoren gibt es häufig auch als Vertreter des Dechanten. Schließlich werden im Ordensbereich die Räte und Mittelsorgane der höheren Klosteroberen als Definitoren bezeichnet.

Dekanat(lat. ,decem' = zehn) Der unter dem Vorsitz des Dechanten stehende Unterbezirk einer Diözese, in dem eine Anzahl von Pfarren zusammengefaßt ist.

DendrochronologischAltersbestimmung anhand von Baumringen, vor allem bei Eichenholz. Mit dieser Methode sind heute in Europa für das gesamte Mittelalter, die Römerzeit und die letzten Jahrhunderte v. Chr. Datierungen mit der Genauigkeit eines halben Jahres möglich, die jeweils die Fällungszeit des zugehörigen Baumes nennen; dazu benötigt man aber die - meistens nicht mehr vorhandene - Waldkante (Rinde) eines Holzes. Ohne diese Waldkante sind jedoch in vielen Fällen immer noch aufgrund der zuletzt gewachsenen Halbjahresringe (Splintholz) recht genaue Zeitangaben möglich; hier wird dann der statistische Ungenauigkeitsbereich durch einen ±-Wert angegeben, der an die mittlere Jahreszahl angehängt wird.

Deutsche BischofskonferenzSitz in Bonn. Gremium, in dem pastorale Anliegen beraten und entschieden werden, die alle deutschen Diözesen betreffen. Die Deutsche Bischofskonferenz unterhält Kontakte zu anderen nationalen Bischofskonferenzen. Siehe auch Verband der Diözesen Deutschlands.

DiakonSeelsorger, der zu bestimmten liturgischen Diensten, zum Predigen, zur Spendung der Taufe und der hl. Kommunion und zu kirchlichen Begräbnissen befugt ist. Die Weihe des Diakons erfolgt durch den Bischof. Diakone gibt es als Durchgangsstufe auf dem Weg zur Priesterweihe und als eigenständiges Amt, das auch verheirateten Männern ab 35 offensteht, die dieses Amt haupt- oder nebenamtlich ausführen können.

Diaspora(griech. ,Zerstreuung') Bezeichnet eine religiöse oder konfessionelle Minderheit, die im Gebiet einer andersgläubigen Mehrheit lebt.

DienstBesonders in der gotischen Baukunst das lange, dünne Säulchen oder Halbsäulchen an Wänden und Pfeilern, das die Gurte oder Rippen des Gewölbes bzw. die Profile der Arkadenbögen aufnimmt.

DiözesankirchensteuerratGremium, das ein Entscheidungsrecht über die Verwendung der Kirchensteuern, häufig auch über den Haushalt der Diözese hat. Den Vorsitz führt der Generalvikar oder der Bischof.

DiözesanverwaltungsratVerwaltungsorgan, dessen Mitglieder vom Bischof berufen werden. Er wirkt vornehmlich bei der Vermögensverwaltung mit und hat teils beratende, teils beschließende Funktion; letztere insoweit, als der Bischof in bestimmten Fällen an die Zustimmung des Diözesanverwaltungsrates gebunden ist.

DiözeseDer territorial umschriebene Amtsbezirk eines regierenden Bischofs, auch Bistum genannt. Die Diözese ist eine Teilkirche der römischkatholischen Weltkirche. Sie ist Körperschaft des öffentlichen Rechts und als solche rechtsfähig. Mehrere Diözesen sind einer Erzdiözese zugeordnet. Das Gebiet der Diözese wiederum ist in Pfarreien und Dekanate, ggf. auch Regionen und Bezirke aufgegliedert. Nach der Neuordnung der Bistumsgrenzen infolge der Wiedervereinigung gehören 27 Diözesen zur katholischen Kirche in Deutschland, davon sind sieben Erzdiözesen. Die deutschen Diözesen sind im Verband der Diözesen Deutschlands, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn, zusammengeschlossen.

DombauhütteDas Werkstättengebäude für die Steinmetzen an einer Kathedrale, aber auch das Institut, das für den Bau und die Erhaltung einer Kathedrale verantwortlich ist.

DombauvereinEine Vereinigung von Privatpersonen, die den Bau oder den Erhalt einer Kathedrale freiwillig fördern wollen. In Köln wurde der Zentral-Dombau-Verein 1840 ins Leben gerufen. Er brachte zwei Drittel der Summe auf, die die Vollendung des Domes zwischen 1842 und 1880 kostete. Auch heute trägt der Verein entscheidend zum Erhalt des Domes bei.

DechantDer von den Priestern eines Dekanates gewählte und dann vom Bischof ernannte Priester, der eine zu einem Dekanat zusammengefaßte Gruppe von Pfarreien einer Diözese beaufsichtigt und leitet.

Domdechant (Domdekan)Der Domdechant, meist ein Weihbischof, ist im Domkapitel mit der Seelsorge beauftragt.

DomherrDomherr, Mitglied des Domkapitels.

Dominikaner(innen) (OP)Vom hl. Dominikus 1216 gegründeter Orden, der seine Zielsetzung hauptsächlich in der Predigt (OP: ,Ordo Praedicatorum'), der Beschäftigung mit Theologie und der Bekämpfung von Irrlehren sieht. Aus ihm gingen so berühmte Gelehrte wie Albertus Magnus und Thomas von Aquin hervor. Ordenskleidung der Dominikaner: weißer Rock mit Überwurf und weißer Kapuze; Dominikanerinnen tragen ein weißes Gewand mit schwarzem Mantel und Schleier.

DomkapitelRechtsfähige, geistliche Körperschaft mit eigenen Rechten. Das Domkapitel verwaltet den Dom. Ihm obliegt die Durchführung des feierlichen Gottesdienstes in der Kathedralkirche. Das Domkapitel wirkt an der Leitung der Diözese mit und hat ein Wahlrecht bei der Neubesetzung des Bischofsamtes.

DomkapitularDomherr, Mitglied des Domkapitels.

Dompropst(lat. ,praepositus' = Vorgesetzter) Ggf. mit dem Domdechanten (Domdekan) einer der Dignitäre (Würdenträger) des Domkapitels, steht diesem vor.

DoppelkapelleZwei übereinander liegende, durch eine mittlere Öffnung miteinander verbundene Kapellen.

DormitoriumSchlafsaal.

Dorsale(lat. ,dorsum' ,Rücken') Rückwand eines Chorgestühls.

Draperie(frz. ,drap' ,Tuch') Verzierung aus dekorativ angeordneten Textilien. In der Malerei z.B. gerne als Hintergrundmotiv verwendet.

DreipaßAus drei Kreisteilen zusammengesetzte Maßwerkform.

Drolerien(franz. ,drôle', ,lustig') Scherzhafte Darstellung von Menschen, Tieren oder Fabelwesen in Malerei, Bauplastik und Kunstgewerbe. Sie haben eine belehrende und unterhaltende Funktion. So können sie beispielsweise vor menschlichen Lastern warnen. Durch die Drolerien gelangen profane, volkstümliche und teilweise sozialkritische Aspekte in die mittelalterliche Kunst.

Enach oben

EinhornFabeltier, das in christlichem Sinne als Symbol für die Reinheit und Keuschheit Mariens gedeutet wurde

Elevation(lat. ,Aufheben') Das Erheben der Hostie und des Kelches durch einen Priester während der Meßfeier.

EminenzAnrede des Kardinals.

EnzyklikaSeit dem 7. Jahrhundert die Rundschreiben des Papstes, in denen zu allgemeinen Fragen der kirchlichen Lehre offiziell Stellung genommen wird.

EpiskopatBischofsamt; die Gesamtheit der katholischen Bischöfe.

Epitaph(griech. ,Grabschrift') Erinnerungsmal an einen Verstorbenen, in der Regel nicht in Verbindung mit der Grablege. Verschiedene Formen sind möglich: von der einfachen Inschriftplatte über eine Tafel mit dem Bildnis des Verstorbenen bis hin zu Szenen mit Figuren.

ErdbeereParadiespflanze, aber auch Speise der Seeligen.

ErzbischofAmtstitel des Bischofs, der einer Erzdiözese vorsteht, auch Metropolit genannt. Der Erzbischof leitet die Erzdiözese und hat ein Aufsichtsrecht über die Reinerhaltung des Glaubens und die Aufrechterhaltung der kirchlichen Ordnung in den ihm unterstellten Diözesen (Suffraganbistümern). Erzbischof gibt es auch (selten) als reinen Ehrentitel.

ErzbistumSiehe Erzdiözese: Die Erzdiözese, geleitet durch den Erzbischof, ist Mittelpunkt einer Kirchenprovinz, der mehrere Diözesen (Suffraganbistümer) zugeordnet sind. Diese stehen unter der Aufsicht des Erzbischofs. Nach der Neuordnung der Bistumsgrenzen infolge der Wiedervereinigung gibt es sieben Erzdiözesen in Deutschland, nämlich Bamberg, Berlin, Freiburg, Hamburg, Köln, München-Freising sowie Paderborn.

ErzdiözeseDie Erzdiözese, geleitet durch den Erzbischof, ist Mittelpunkt einer Kirchenprovinz, der mehrere Diözesen (Suffraganbistümer) zugeordnet sind. Diese stehen unter der Aufsicht des Erzbischofs. Nach der Neuordnung der Bistumsgrenzen infolge der Wiedervereinigung gibt es sieben Erzdiözesen in Deutschland, nämlich Bamberg, Berlin, Freiburg, Hamburg, Köln, München-Freising sowie Paderborn.

ErzpriesterDer von den Priestern eines Dekanates gewählte und dann vom Bischof ernannte Priester, der eine zu einem Dekanat zusammengefaßte Gruppe von Pfarreien einer Diözese beaufsichtigt und leitet.

EstrichFugenlos geschütteter Bodenbelag aus Lehm oder mörtelähnlichen Materialien mit Beischlägen.

Eucharistie(griech. ,Danksagung') Feier des hl. Abendmahls als zentraler Bestandteil des katholischen Gottesdienstes; eins der sieben Sakramente.

Evangeliar(griech. ,Frohbotschaft'; Lebensbeschreibungen Jesu mit Verkündigungs- und Lehrabsicht) Sammlung der Evangelien.

ExzellenzAnrede des Bischofs.

Fnach oben

FialeEin sehr schlankes Türmchen, das bei gotischen Bauten auf den Strebepfeilern steht, aber auch Baldachine bekrönt und Konsolen schmückt. Die Fiale trägt auf ihrer Spitze meist eine Kreuzblume.

FischblasenmaßwerkEine typisch spätgotische Maßwerkform, bei der zwei oder mehr Kreise so zueinander geordnet sind, daß tropfenförmige Flächen entstehen.

Floral(lat. ,flos' ,Blume') Pflanzlich.

FlügelaltarVom 14. bis 16. Jahrhundert üblicher, mit geschnitzten oder gemalten Bildern geschmückter Altaraufsatz, bei dem an den mittleren, feststehenden Altarschrein bewegliche Seitenflügel angesetzt sind.

Fortuna(lat.) Römische Göttin des Schicksals und des Glücks.

Franken (fränkisch)Westgermanischer Stammesverband, der seit dem 3. Jahrhundert n. Chr. in den römischen Quellen bezeugt ist. Aus ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet am Niederrhein stießen sie immer wieder in das römische Reich vor, bis sie sich schließlich an vielen Orten festsetzen konnten. Gleichzeitig gingen sie Verträge mit den Römern ein. So sicherten sie, unter dem Befehl ihrer eigenen Anführer (Kleinkönige) stehend, die dann zu regelrechten Offizieren des römischen Heeres ernannt wurden, die Reichsgrenzen. Mit dem Ende des weströmischen Reiches übernehmen die Franken die Vorherrschaft im kontinentalen Nordwesteuropa.

FranziskaWurfaxt. Typische fränkische Waffe des 6. Jahrhunderts.

Franziskaner(innen) (OFM)(auch Minoriten) Im Jahre 1223 durch den hl. Franz von Assisi gegründeter Orden. Besonderes Kennzeichen der Franziskaner ist die Ablehnung von Besitz. Die Schwerpunkte des Ordens liegen in der Seelsorge, der Mission, der Schule und der Wissenschaft. Ordenstracht: braune Wollkutte mit Kapuze, Sandalen.

FreitreppeAußentreppe, nicht überdacht.

FreskotechnikMaltechnik. Mit in Wasser angeriebenen kalkbeständigen Farben wird die Malerei auf den frischen (ital. fresco), kurz vorher aufgetragenen Kalkputz aufgebracht. Die Farben dringen in den Putz ein und bleiben nach dem Trocknen unlöslich mit ihm verbunden.

Gnach oben

Geflügelter MenschSymbolfigur des Evangelisten Matthäus

GeistlicheBezeichnet den Stand der Geistlichen, namentlich der Diakone, Priester und Bischöfe. Die Aufnahme in den Klerus erfolgt mit der Diakonatsweihe. Alle übrigen Gläubigen werden als Laien bezeichnet.

GemmeHalbedelstein mit vertieft eingeschnittener Darstellung

GeneralvikarAllgemeiner Stellvertreter des Bischofs in den geistlichen Angelegenheiten und in der Vermögensverwaltung. Der Generalvikar wird vom Bischof ernannt und abberufen, seine Amtszeit endet mit der des Bischofs.

GeneralvikariatVom Generalvikar geleitete allgemeine Verwaltungsbehörde der Diözese, auch Ordinariat genannt. Das Generalvikariat ist in der Regel unterteilt in Abteilungen bzw. Dezernate, z. B. für Weltkirche, Mission, Seelsorge, Schule und Hochschule, Personal, Bauwesen und Denkmalpflege, Recht, Finanzen und allgemeine Verwaltung. Hierbei wird das Generalvikariat je nach Gegenstand als Leitungs-, Organisations- oder Aufsichtsbehörde (insbesondere gegenüber den Kirchenvorständen) tätig.

Genius, Genien(lat. ,Erzeuger') Aus der römischen Religion stammender Schutzgeist. Häufig als kleines, geflügeltes menschenartiges Wesen oder Kind dargestellt.

GewändeDurch schräge Einschnitte in die Mauern entstehende Flächen an Fenstern und Portalen.

GnadenbildGemaltes oder plastisches Bild einer göttlichen Person oder von Heiligen, die von den Gläubigen als wundertätig verehrt werden. Im Kirchenraum werden sie oft durch besondere Aufstellungsorte und künstlerisch gestaltete Umrahmungen hervorgehoben.

GotikDie Baukunst des hohen Mittelalters, die sich in der Mitte des 12. Jahrhunderts aus der romanischen Baukunst entwickelt und die den Höhepunkt des mittelalterlichen Bauens darstellt. Sie endet im 16. Jahrhundert, wird aber in Italien bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts von der Renaissance abgelöst.

GrabbeigabenWie in fast allen ur- und frühgeschichtlichen Zeiten und Kulturen legten auch die Franken ihren Toten Beigaben in die Gräber - selbst noch nach dem Übertritt zum Christentum kurz vor dem Jahre 500. Erst zwei Jahrhunderte später verschwindet diese Bestattungssitte mit der Errichtung neuer Friedhöfe bei den Kirchen. Die Franken gaben ihren Toten, die immer mit ihrer Tracht bekleidet wurden, in der Regel die als wesentlich betrachteten Bestandteile des persönlichen Besitzes mit ins Grab, so z. B. Waffen bei Männern und Schmuck bei Frauen; außerdem haben sich auch noch bis zum Ende dieses Ritus Speisebeigaben gehalten, die offensichtlich ältere Glaubensvorstellungen über die "Reise ins Jenseits" widerspiegeln.

Gregor von Tours* 30. 11. 538 oder 539 als Georgius Florentius, + 17. 11. 594(?). Er entstammte einer vornehmen Familie von Romanen, die bereits mehrere Bischöfe gestellt hatte. 573 wurde er selbst zum Bischof von Tours im heutigen Frankreich ernannt. Neben zahlreichen anderen Schriften verfaßte er eine grundlegende Geschichte der Franken in zehn Büchern, die heute für uns vor allem für das 6. Jahrhundert die wichtigste fränkische Geschichtsquelle darstellt.

Grisaillemalerei(frz. ,gris' ,grau') Malerei mit monochromer, grauer Farbe. Die Bezeichung wird auch bei Verwendung von grüner oder brauner Farbe angewandt. Häufig dient diese Technik, um in der Malerei plastische Bildwerke aus Stein zu imitieren.

GurtbogenBogen, der zwei Gewölbe trennt und so das Schiff einer Kirche in Joche unterteilt.

Hnach oben

HallenkircheEine Kirche, bei der die Seitenschiffe die gleiche Höhe haben wie das Mittelschiff, das infolgedessen ohne eigene Fenster bleibt.

Heilige ÖleÖle, die in der katholischen Liturgie für die Salbung gebraucht werden, u.a. zu den Riten der Taufe, Krankensalbung, Priesterweihe.

HeiltumReliquien oder Bildwerke im kirchlichen Raum, deren Verehrung göttliche Gnade spendet.

HirtenbriefBischöfliches Schreiben mit Erläuterungen zu Fragen des Lebens und des Glaubens, in der Regel an die Gläubigen gerichtet.

HistorismusZurückgreifen auf die historischen Stilrichtungen, vor allem in der Baukunst des 19. Jahrhunderts.

HochamtSonntäglicher Hauptgottesdienst, häufig mit Chorbegleitung.

HochgotikDie entwickelte Gotik, die sich ab etwa 1210 von der Frühgotik absetzt.

HochkreuzEine hohe Fiale, die als eine Art Denkmal, abgelöst vom Kirchenbau, frei auf einem Markt, einem Friedhof oder an einer Straßenkreuzung steht.

HochschiffgewölbeDie Gewölbe des Mittelschiffs einer Basilika, im Gegensatz zu den (niedrigeren) Seitenschiffgewölben.

Hostie(lat. ,Sühneopfer', ,Schlachtopfer') Die aus einem ungesäuerten Weizenteig hergestellte runde Brotscheibe, die während der Eucharistiefeier durch den Priester konsekriert und als Leib Christi dem Gläubigen dargereicht wird.

HypokaustFußbodenheizung, mit Warmluft betrieben. In römischer Zeit regelmäßig in Badeanlagen (Thermen) und in den Wohnhäusern.

Inach oben

Ikonographie(griech. ,Abbildung') Beschreibende Erfassung von Darstellungen in der Kunst. Die Beschreibung erfolgt mit Hilfe literarischer Quellen, wie z. B. dem Alten und Neuen Testament. Bei der in einem nächsten Schritt folgenden Deutung der Bildinhalte handelt es sich um Ikonographie.

InaugurationAmtseinführung.

InsignienAmtszeichen von geistlichen Würdenträgern wie etwa das Brustkreuz des Erzbischofs.

Intarsien(ital.) Einlegearbeit aus verschiedenfarbigen Materialien (Holz, Stein, Elfenbein), die zu ornamentalen oder figürlichen Mustern zusammengesetzt werden.

Jnach oben

Jesuiten (SJ), Gesellschaft JesuOrden, der durch den hl. Ignatius von Loyola 1534 gegründet wurde. Hauptziel der Jesuiten ist die Ausbreitung der katholischen Lehre. Jesuiten haben eine sorgfältige und strenge Ausbildung. Sie widmen sich der Wissenschaft und haben ein gut geleitetes Schulwesen und eigene Universitäten aufgebaut. Große Verdienste haben sich die Jesuiten auch in der Weltmission erworben. Die Jesuiten tragen keine Ordenstracht, sondern in der Regel Priesterkleidung.

JochBei romanischen und gotischen Kirchen der Raum zwischen vier im Quadrat oder im Rechteck stehenden Pfeilern, meist auch eine eigene Gewölbeeinheit. Außerdem: hölzernes Geschirr für Rinder.

Knach oben

Kabausium(lat.'kleiner Raum') Letzter Zufluchtsort für Marx-Opfer.

KalotteTeilfläche einer Kugel, in der Architektur einer Kuppel.

KameoHalbedelstein mit reliefartig erhaben geschnittener Darstellung.

KanonikerMitglied einer nichtklösterlichen kirchlichen Gemeinschaft, z. B. eines Stifts- oder Domkapitels.

KanontafelnKanontafeln sind vergleichende Verzeichnisse von einander entsprechenden Textstellen der verschiedenen Evangelien. In mittelalterlichen Handschriften werden die häufig ornamental gestalteten Kanontafeln den Evangelien vorangestellt.

KanzlerAn der Kurie bestellte Person (auch Laie), die hauptsächlich für die ordentliche Führung und Aufbewahrung der Akten zu sorgen hat. Der Kanzler ist oft zugleich Notar und Sekretär der Kurie.

KapelleAndachtsort, meist kleine Kirche (ohne Pfarrrechte) oder Teil einer größeren Kirche.

KapellenkranzBei gotischen Kirchen der um den inneren Chor gelegte Chorumgang (Seitenschiff), an dessen Außenseiten sich kleine Chöre, Kapellen genannt, anschließen. Die klassischen Kathedralen haben meist sieben Chorkapellen.

KapitelRechtsfähige, geistliche Körperschaft mit eigenen Rechten. Das Domkapitel verwaltet den Dom. Ihm obliegt die Durchführung des feierlichen Gottesdienstes in der Kathedralkirche. Das Domkapitel wirkt an der Leitung der Diözese mit und hat ein Wahlrecht bei der Neubesetzung des Bischofsamtes. Siehe auch Domkapitel und Konvent.

KapitellDas Verbindungsglied zwischen den Stützen (Säule oder Pfeiler) und dem darüber ansetzenden Bogen oder Architrav, meist reich verziert.

KapitolstempelHaupttempel in jeder römischen Colonia, wurde nach dem Vorbild in Rom zur Verehrung der kapitolinischen Trias (Jupiter, Juno, Minerva) eingerichtet.

KapitularvikarIn der Zeit der Sedisvakanz vom Domkapitel gewählter Priester, der bis zur Amtseinführung eines neuen Bischofs die Diözese leitet.

KaplanPriester, der dem Pfarrer als Helfer und Vertreter zur Seite steht.

Kapuziner(innen) (OFMCap)Orden, der sich 1528 von den Franziskanern trennte, um das franziskanische Armutsideal in größerer Strenge zu leben. Ordenstracht: braunes Gewand mit langer Kapuze und weißem Strickgürtel.

KardinalNach dem Papst höchster Würdenträger in der katholischen Kirche. Kardinäle stehen dem Papst bei der Leitung der Weltkirche zur Seite und sind zumeist auch (Erz-)Bischöfe. Seit 1179 haben die Kardinäle das ausschließliche Recht der Papstwahl. Sie tragen (kardinals)rote Amtstracht.

Karmeliter(innen)Kontemplativ-mystischer Orden der Brüder der seligen Jungfrau Maria vom Berg Karmel bzw. Orden der Karmelitinnen von den Barfüßer-Brüdern. In der Mitte des 12. Jahrhunderts entstand dieser Orden, der sich insbesondere der Marienverehrung widmet. Ordenstracht: braunes Gewand mit Überwurf und Kapuze, bei feierlichen Anlässen weißer Mantel und weiße Kapuze.

Karolingische BaukunstDie Kunst zur Zeit der Herrscher aus der Familie der Karolinger, 751-911. Wichtigste erhaltene Denkmäler in Deutschland sind die Pfalzkirche Karls des Großen in Aachen und die Torhalle im Bereich der ehemaligen Klosteranlage von Lorsch.

Kartäuser(innen) (Ocart)Orden des hl. Bruno, gegründet im Jahre 1084, dessen Regel den Ordensmitgliedern stetes Schweigen, Gebet, Handarbeit und den Verzicht auf Fleischspeisen auferlegt. Ordenstracht: weißes Gewand, weißer Ledergürtel und weißer Überwurf mit Kapuze.

Kartusche(franz. ,Zierrahmen') Von einem Ornamentrahmen umschlossene schildartige Fläche, die zumeist Inschriften oder Wappen aufnimmt.

Karyatide(giech. Tänzerinnen aus Karyä) In der griechischen Antike entwickelte weibliche, meist freiplastische Skulptur, die dazu dient das Gebälk (Abschnitt im vertikalen Aufbau eines Tempels) zu tragen. Die Last wird durch ein korbähnliches Polster auf dem Kopf aufgenommen. Der Name soll an die in den Perserkriegen durch die Griechen zu Sklavinnen gemachten Frauen aus der Stadt Karyä erinnern. Die männlichen Gegenstücke zu den Karyatiden heißen Atlanten.

KaselLiturgisches Obergewand der katholischen Priester.

KassetteVertieftes Deckenfeld.

KastellBefestigtes Militärlager.

KatechismusLeitfaden der christlichen Glaubenslehre, der der religiösen Unterweisung in Kirche, Familie und Schule dient.

KathedraDie Amtsausübung war im Altertum mit der Platznahme auf einem dafür bestimmten Stuhl verbunden. Der Landesherr saß auf einem Thron, der Richter auf einem Lehrstuhl, der Lehrer auf der "cathedra". In dieser Tradition stehen auch der Lehr- und der Beichtstuhl. Die "Cathedra" bestieg der Bischof nach seiner Amtseinführung. Von hier lehrte er und legte das Evangelium authentisch aus. Die "cathedra" hat der Bischofskirche auch den Namen gegeben: Kathedrale. - Der Begriff Dom dagegen stammt vom lateinischen "domus" - Haus.

Katholisch(griech. ,allgemein', ,alle betreffend') Dieser Begriff bezeichnet die räumliche und zeitlich universale Sendung der Kirche.

Kenotaph(griech. ,leeres Grab') Ehrengrab für einen Verstorbenen, dessen Gebeine an einem anderen Ort bestattet wurden.

KirchenjahrBeginnt mit dem Advent und bedeutet die Abfolge kirchlicher Feste wie Weihnachten, Maria Lichtmeß, Aschermittwoch, Fastenzeit, Karwoche, Ostern, Pfingsten, Fronleichnam, die den Jahresablauf prägen. Die Zählweise des Kirchenjahres orientierte sich früher an den Sonntagen der jeweiligen Festkreise.

KirchenprovinzDie Erzdiözese, geleitet durch den Erzbischof, ist Mittelpunkt einer Kirchenprovinz, der mehrere Diözesen (Suffraganbistümer) zugeordnet sind. Diese stehen unter der Aufsicht des Erzbischofs. Nach der Neuordnung der Bistumsgrenzen infolge der Wiedervereinigung gibt es sieben Erzdiözesen in Deutschland, nämlich Bamberg, Berlin, Freiburg, Hamburg, Köln, München-Freising sowie Paderborn. Siehe Erzdiözese und Erzbischof.

KlaustrumAbgeschlossener Wohnbereich klerikaler Gemeinschaften.

Kleeblattchor(auch Dreikonchenchor oder Trikonchos) Typische Chorform, auch bei spätromanischen Kirchen in Köln. Um das Quadrat der Vierung sind nach drei Seiten Halbkreise gelegt, die Konchen. An der vierten Seite schließt das Langhaus an.

KlerusBezeichnet den Stand der Geistlichen, namentlich der Diakone, Priester und Bischöfe. Die Aufnahme in den Klerus erfolgt mit der Diakonatsweihe. Alle übrigen Gläubigen werden als Laien bezeichnet.

KNAAbkürzung für die "Katholische Nachrichten Agentur" mit Sitz in Bonn.

KollekteIst die Sammlung freiwilliger Gaben im Gottesdienst zugunsten kirchlicher oder caritativer Zwecke. Die Tradition der Kollekte reicht bis in die Urkirche zurück.

Kolpingwerk, InternationalesGegründet von dem inzwischen seliggesprochenen Priester Adolf Kolping 1846/49 mit dem Ziel, den Handwerkern in Gesellenvereinen religiöse und sittliche Hilfestellung zu geben und ihren Anspruch auf soziale Gerechtigkeit zu stützen. Hierdurch wurde Kolping Mitbegründer der katholischen Soziallehre. Das Kolpingwerk ist heute eine internationale Laienorganisation und versteht sich als große Kolpingfamilie, die ihren Mitgliedern lebensbegleitende Gemeinschaft vermittelt.

Konche(,Muschel') Der im Grundriß halbrunde Chorschluß einer Kirche, die keinen Chorumgang hat, aber auch jede andere halbrunde Nische.

Konfession(lat. ,Bekenntnis') Staatskirchenrechtlicher Begriff für Kirchen mit eigenem Glaubensbekenntnis und eigener Glaubenslehre; z. B. evangelisches und katholisches Bekenntnis sind verschiedene Konfessionen.

KongregationKlösterliche Gemeinschaft, in der satzungsgemäß, im Gegensatz zum Orden, nur sogenannte einfache Gelübde abgelegt werden.

Konklave(lat. ,Verschluß', ,Zimmer') Streng abgeschlossene Versammlung der Kardinäle zur Durchführung der Papstwahl.

KonkordatVertrag zwischen einem Staat und dem Heiligen Stuhl (Papst), der zumeist den umfassenden Ausgleich kirchlicher und staatlicher Interessen zum Gegenstand hat. Das Reichskonkordat vom 20. 7. 1933 regelt z. B. Fragen wie die Stellung des Klerus, die Besetzung von Ämtern und kirchliche Schul- und Bildungsfragen.

Konsole(franz.) Ein aus Holz, Stein oder Eisen bestehendes, vorkragendes Auflager, das der Unterstützung von Bauteilen (Dienste, Bögen, Gesimse) oder aber auch der Aufnahme von Skulpturen dient. Die Konsole erhält häufig eine besondere plastische Gestaltung, z. B. mit Laubwerk, Engeln oder Tiergestalten.

Konvent(lat.: ,Zusammenkunft') Die Versammlung von Mönchen eines Klosters, häufig auch Kapitel genannt.

Konvikt(lat. ,Geselligkeit') Wohn- und Verpflegungsheim als kirchliche Einrichtung, die dem gemeinschaftlichen Leben und der asketischen Bildung der Theologiestudenten dienen soll.

KonzilBezeichnet die Zusammenkünfte von kirchlichen Amtsträgern oder/und Laien zur Erörterung von Fragen des Glaubens und der Kirche. Es kann damit eine Zusammenkunft aller katholischen Bischöfe, eine auf ein bestimmtes Land begrenzte Bischofssynode oder eine Diözeseansynode gemeint sein.

KrabbeKriechblume oder Blattornament, daß sich am Gebäude emporwindt (kriecht).

KreuzblumeTypisch gotische Bekrönung von hochragenden Bauteilen. Aus einem schlanken Stiel wachsen nach vier Seiten Blätter heraus, sie bilden also (im Grundriß) ein Kreuz.

KreuzgangDer gedeckte Umgang um den Innenhof eines Klosters.

KreuzrippengewölbeDas normale gotische Gewölbe, bei dem sich die Rippen wie die Diagonalen in einem Rechteck kreuzen. Dieser Kreuzungspunkt wird meist durch einen Schlußstein hervorgehoben.

KrümmeGebogener Aufsatz eines Bischofs- oder Abtsstabes. Diese Stäbe weisen auf das Hirtenamt ihrer Benutzer hin.

Krypta(griech. ,versteckt') Das Untergeschoß in einer Kirche, besonders in romanischer Zeit. Frühe Formen sind der Apsisrundung folgende Gänge (Ringkrypta). In Köln sind es meist Hallenkrypten, deren gleich hohe Schiffe stets mit Steingewölben versehen sind.

Kubus (kubisch)Würfel (würfelförmig).

KurfürstEiner der sieben an der Wahl des deutschen Königs beteiligten geistlichen oder weltlichen Reichsfürsten.

KurieZentrale Verwaltungsbehörde des Papstes (Römische Kurie) bzw. des Bischofs (Diözesankurie).

Lnach oben

LaienGläubige; siehe Klerus.

LaienraumDer dem normalen Gläubigen zugängliche Bereich, im Gegensatz zum Presbyterium.

LanghausDer Teil einer Kirche, der dem (meist nach Osten gerichteten) Chor gegenüberliegt. Das Langhaus ist in der Regel der Raum der Gläubigen (Laienraum).

Lazaristen(auch Lazarist(inn)en) 1624 durch Vinzenz von Paul in Paris zum Zwecke der Seelsorge, Mission und Priesterausbildung gegründete Kongregation. Siehe Vinzentiner.

Lettner(lat. ,lectorium') Eine Art Schranke zwischen Chor und Langhaus, meist als Tribüne gestaltet, unter der ein Altar steht und deren Oberseite, die durch Treppen erreichbar ist, Raum für Musik und Lesungen bietet.

Lisene(verderbt von franz. ,lisière' = Rand) Wenig vortretende senkrechte Mauerverstärkung, meist ohne Basis und Kapitell; mehrere Lisenen oben oft durch (Blend-)Bögen verbunden.

LiturgVortragender der Liturgie.

Liturgie (liturgisch)(griech. ,Dienst am Volke') Bezeichnung für den Gottesdienst.

LöweSymbolfigur des Evangelisten Markus

Mnach oben

Maiestas Domini(lat. ,Hoheit des Herrn') Darstellung Christi als Herrscher der göttlichen Welt.

MaleremailEmail ist eine Technik zur farbigen Verzierung von Metall mit Hilfe von aufgeschmolzenem Glasfluß. Beim Maleremail entsteht die farbige Darstellung, indem nacheinander verschiedene Emailfarben auf eine Metallplatte aufgeschmolzen werden.

MandorlaMandelförmiger Strahlen- oder Lichtschein, der die ganze Gestalt Christi oder Mariens umfaßt.

Manufaktur(lat. ,manu factum' = von Hand gemacht) Frühindustrieller Gewerbebetrieb, dessen Produkte bereits nach dem Prinzip der Arbeitsteilung gefertigt wurden.

MaßwerkGeometrische mit dem Zirkel gemessene Ornamente in der Gotik. Zuerst eingesetzt für die Fensterfüllungen am Chor der Kathedrale von Reims. Später in allen Bereichen der gotischen Kunst verwendet.

MaßwerkbrückeEine zweite Zone von Maßwerk in der Mitte eines Fensters.

MausoleumEin prächtiger, monumentaler Grabbau, benannt nach dem Grabmal des Königs Mausolos in Halikarnassos, einem der Sieben Weltwunder der Antike.

Mensa(lat. 'Tisch') Platte des christlichen Altares.

Merowinger (merowingisch)Bedeutendste fränkische Adelsfamilie, deren älteste Vertreter wohl noch in das 4. Jahrhundert gehören. Namengebend ist der zweite historisch belegte Vertreter Merowech. Zumindest seit der Mitte des 5. Jahrhunderts stellten sie zahlreiche Kleinkönige, bis schließlich Chlodwig die Begründung eines fränkischen Großreiches gelang. Im 8. Jahrhundert wurden sie von den Karolingern - bekanntester Vertreter: Kaiser Karl der Große - abgelöst.

MerowingerzeitArchäologisch definierte Epoche von der Mitte des 5. bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts. Sie endet 751 mit dem Schattenkönig Childerich III., der von Pippin III., dem ersten Karolinger auf dem Königsthron, abgesetzt wird.

MeßopferFeier des hl. Abendmahls als zentraler Bestandteil des katholischen Gottesdienstes; eins der sieben Sakramente. Siehe Eucharistie.

MetropolitAmtstitel des Bischofs, der einer Erzdiözese vorsteht, auch Erzbischof genannt. Der Erzbischof leitet die Erzdiözese und hat ein Aufsichtsrecht über die Reinerhaltung des Glaubens und die Aufrechterhaltung der kirchlichen Ordnung in den ihm unterstellten Diözesen (Suffraganbistümern). Erzbischof gibt es auch (selten) als reinen Ehrentitel. Siehe Erzbischof.

Minoriten(auch Franziskaner) Im Jahre 1223 durch den hl. Franz von Assisi gegründeter Orden. Besonderes Kennzeichen der Franziskaner ist die Ablehnung von Besitz. Die Schwerpunkte des Ordens liegen in der Seelsorge, der Mission, der Schule und der Wissenschaft. Ordenstracht: braune Wollkutte mit Kapuze, Sandalen. Siehe Franziskaner.

MisereorDas auf Anregung von Kardinal Frings 1958 gegründete bischöfliche Hilfswerk gegen Hunger und Krankheit in der Welt mit Sitz in Aachen. Es ist die Fachstelle für Entwicklungsarbeit in der Kirche mit dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe. Misereor soll die Gläubigen zur Einschränkung von Konsum zugunsten der Armen gemahnen und führen. Die traditionelle Misereorsammlung findet in der Fastenzeit statt.

Miserikordien(lat. ,misericordia' ,Mitleid') Konsolen an der Unterseite der Klappsitze in den Chorgestühlen. Mit Hilfe dieser Gesäßstützen konnte man sich im Stehen anlehnen. Die Miserikordien sind häufig mit Drolerien verziert.

Missio1832 gegründetes Päpstliches Werk der Glaubensverbreitung, das 104 Werke in aller Welt umfaßt. In Deutschland ist dies das Internationale Katholische Missionswerk e. V. mit Sitzen in Aachen und München, dem heute 1,1 Millionen Mitglieder, d. h. jeder zehnte praktizierende Katholik, angehören.

Mission(lat. ,Auftrag', ,Sendung') Die Verkündigung des Evangeliums unter nichtchristlichen Völkern (äußere Mission) oder in nichtchristlichen Gebieten (innere Mission). Mission ist ein direkter christlicher Urauftrag (Mt. 28, 18-20).

MitraBischofsmütze, liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe und anderer hoher Geistlicher.

MittelrisalitEin Bereich in der Mitte der Fassade, der um einiges aus der Fluchtlinie herausragt und in irgendeiner Weise hervorgehoben ist.

MittelschiffBei Kirchen mit drei oder mehr Schiffen das Hauptschiff.

ModeratorIn mehren Pfarrgemeinden, die zu einem Seelsorgebereich zusammengeschlossen sind, Bezeichnung des Priesters, der in seiner Person die Leitungsaufgabe wahrnimmt.

Mönch(griech.-lat. ,Einsiedler') Mensch, der aus religiösen Gründen als Einsiedler oder in Klostergemeinschaft ein asketisches Leben führt, das Besitz-, Ehelosigkeit und Gehorsam fordert. Mönche gehören in der Regel Orden an. Anrede bei Mönchen, die auch Priester sind: Pater . (Vorname, bei Jesuiten Nachname), ansonsten: Frater oder Bruder . (Vorname).

MonogrammNamenszeichen aus den Anfangsbuchstaben des Vor- und Nachnamens.

Monsignore(ital. ,mein Herr') 'Kaplan Seiner Heiligkeit', ein auf Vorschlag des Bischofs vom Papst verliehener Ehrentitel hoher Geistlicher. Monsignore ist eine der drei Formen des Ehrentitels eines Prälaten. Anrede daher auch: Herr Prälat. Siehe auch Prälat.

Monstranz(lat. ,monstrare' = zeigen) Gerät, in dem hinter Bergkristall oder Glas die geweihte Hostie gezeigt wird. Monstranzen oder Ostensorien werden von den Goldschmieden seit dem Mittelalter mit größter Kunstfertigkeit hergestellt.

MosaikMehrfarbige Boden-, Wand- oder Gewölbedekoration aus Tessellae mit allen denkbaren bildlichen Ausdrucksformen. Blüte in der Antike, aber auch im frühen Mittelalter, besonders in Byzanz und seit der Karolingerzeit vermehrt wieder in unseren Gegenden. Hervorragende Mosaikarbeiten entstanden auch im 19. und frühen 20. Jahrhundert (Kölner Dom, Chorumgangsboden) meist nach antiken Anregungen.

Nnach oben

NazarenischDen Nazarenern zuzuordnen. Ursprünglich ein Spottname für die in Rom 1809 unter dem Namen Lukasbund gegründete Vereinigung österreichischer und deutscher Maler der Romantik, die eine Reform der Kunst auf religiöser Grundlage erstrebten. Der Name stammt von der durch die Maler in Mode gekommenen langen Haartracht, die nach Bildnissen des italienischen Malers Raffael bereits im 17. Jh. "alla nazarena" (wie die aus Nazareth stammenden) genannt wurde. Die Nazarener bezeugten mit dieser äußerlich sichtbaren Form der Nachahmung Christi ihre religiöse Bindung. Ihre künstlerischen Vorbilder sind in der altdeutschen und der frühitalienische Malerei zu finden.

NetzgewölbeEin meist spätgotisches Gewölbe, in dem Scharen von Rippen so angeordnet sind, daß zwischen ihnen etwa gleich große (viereckige) Flächen verbleiben.

NeugotikDer Gotik nachempfundene Gestaltung, vor allem in der Baukunst des 19. Jahrhunderts

NimbusRunde, zumeist goldene Scheibe hinter dem Haupt zur Kennzeichnung der dargestellten Person als herausgehoben. Im Mittelalter kennzeichnend für einen Heiligen.

NonneOrdensfrau, Angehörige eines weiblichen Ordens. Anrede: Schwester. (Vorname).

Nuntius, ApostolischerStändiger diplomatischer Vertreter des Papstes bei einer Staatsregierung im Range eines Botschafters. Der Nuntius ist in Deutschland und auch in den meisten anderen Ländern der Doyen, d. h. der Sprecher des diplomatischen Korps.

Onach oben

ObergadenDas oberste der drei Geschosse der Mittelschiffwand einer Basilika, in dem sich die großen Fenster befinden.

OcarmKürzel des Karmeliterordens.

OcartKürzel des Kartäuserordens.

OcistKürzel des Zisterzienserordens.

OCRKürzel des Trappistenordens.

Oekumene(griech. ,bewohnte Erde') Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dieses Wort für die Einigungsbestrebungen der verschiedenen christlichen Kirchen und Konfessionen benutzt. Die Idee der Ökumene hat sich im Ökumenischen Rat der Kirchen organisiert, der 1948 in Amsterdam gegründet wurde.

OFMKürzel des Franziskanerordens.

OFMCapKürzel des Kapuzinerordens.

OPKürzel des Dominikanerordens.

Orden(lat. ,Ordnung', ,Stand') Gemeinschaft von Personen, die sich einer christlich begründeten Lebensform unterworfen haben und diese gemeinschaftlich leben. Streng genommen sind Orden nur diejenigen mit feierlichen Gelübden, im allgemeinen Sprachgebrauch werden jedoch auch Kongregationen als Orden bezeichnet. Die Gelübde umfassen Gehorsam, Keuschheit und Armut. Die Orden leisten einen bedeutenden Beitrag zum Kirchenleben. Sie sind untergliedert in Klöster oder Ordensniederlassungen, die hierzulande entweder als Körperschaften des öffentlichen Rechts oder als Vereine selbständig und rechtsfähig sind. Mehrere Klöster oder Niederlassungen eines bestimmten Territoriums bilden bei einigen Orden eine Ordensprovinz, der ein Provinzial oder Provinzoberer vorsteht. Die Gesamtleitung des einzelnen Ordens hat ein Ordens- oder Generaloberer, die oberste Leitung aller Orden obliegt dem Papst.

OrdinariatVom Generalvikar geleitete allgemeine Verwaltungsbehörde der Diözese, auch Generalvikariat genannt. Das Generalvikariat ist in der Regel unterteilt in Abteilungen bzw. Dezernate, z. B. für Weltkirche, Mission, Seelsorge, Schule und Hochschule, Personal, Bauwesen und Denkmalpflege, Recht, Finanzen und allgemeine Verwaltung. Hierbei wird das Generalvikariat je nach Gegenstand als Leitungs-, Organisations- oder Aufsichtsbehörde (insbesondere gegenüber den Kirchenvorständen) tätig. Siehe Generalvikariat.

OrdinationWeihe, Priesterweihe, Amtseinsetzung.

OrnatFeierliche Amtstracht der Geistlichen.

OSAKürzel des Augustinerordens.

OSBKürzel des Benediktinerordens.

OSUKürzel des Ursulinenordens.

Ottonische BaukunstDie Kunst zur Zeit der ottonischen (nach Otto dem Großen) Herrscher, 919-1024.

Pnach oben

Pallottiner(innen) (SAC)Gesellschaft des katholischen Apostolats, eine 1835 von Vincenz Pallotti gegründete Priestergenossenschaft für innere und äußere Mission. Ein weiblicher Zweig, die Pallottinerinnen, wurde 1843 gestiftet.

PapstPapst ist die Bezeichnung für den Bischof von Rom, Stellvertreter Christi, Nachfolger des Apostels Petrus, das Oberhaupt der allgemeinen Kirche, den Patriarchen des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt. Der Titel ist aus dem griechischen "pappa[s]" entstanden, mindestens seit der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts bezeugt, ursprünglich ein Titel für Äbte, Bischöfe und Patriarchen.

Päpstliches MissionswerkUnter dem Motto "Kinder helfen Kindern" sammelt dieses 1846 gegründete Hilfswerk mit Sitz in Aachen durch zahlreiche Aktionen, insbesondere die Sternsinger, Spenden.

Pastor(lat. ,Hirte') Seelsorger, in der katholischen Kirche gebräuchliche Bezeichnung des Pfarrers.

Pastoralreferent(in)In der Regel einer Pfarre zugewiesene(r) Laienmitarbeiter/-in, die/der dort im Auftrag des Pfarrers seelsorgerische und organisatorische Aufgaben wahrnimmt.

Pater(lat. ,Vater'; Mehrzahl: Patres) Ordensgeistlicher, der die Priesterweihe empfangen hat.

PatroneHeilige, deren Schutz man sich anvertraut (Schutzpatron); der Heilige, dessen Namen man trägt, ist der Namenspatron, an dessen Ehrentag der Namenstag ist. Eine Pfarrkirche trägt den Namen des Pfarr- oder Kirchenpatrons, an dessen Ehrentag die Gemeinde das Patronatsfest feiert.

PektoraleBrustkreuz, das von hohen katholischen Geistlichen getragen wird.

PektoraleBrustkreuz des Bischofs oder seit dem 11. Jahrhundert übliche Mantelschließe, die im Laufe der Zeit immer reicher verziert wurde. Als Verzierung dienten szenische Darstellungen, Maßwerk, Ornamente oder Edelsteine.

PergamentGetrocknete (ungegerbte) Tierhaut zum Beschreiben und Bemalen.

PersonalschematismusVon einer Diözese meist jährlich herausgegebenes Handbuch, das alle kirchlich tätigen Personen, Institutionen und Verbände enthält.

PfalzkapelleKleine Kirche (ohne Pfarrrechte) in einer königlichen oder bischöflichen Residenz bzw. an einem Verwaltungssitz.

Pfarre oder Pfarrei(Kirchengemeinde, Kirchspiel, Kirchsprengel) Teilverband der Diözese, der durch die Errichtung des Pfarramtes gebildet wird und in der Regel über eine Pfarrkirche verfügt. Die Pfarre wird vom Pfarrer geleitet. Sie ist Gebietskörperschaft mit der Folge, daß jedes Kirchenmitglied auf Grund seines Wohnsitzes einer bestimmten Pfarre angehört. Sie besitzt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Fähigkeit, Rechts- und Vermögensträger zu sein. Die Verwaltung der Pfarre obliegt dem Kirchenvorstand unter dem Vorsitz des Pfarrers. Die übrigen Pfarraktivitäten sind Gegenstand der Arbeit des Pfarrgemeinderates.

PfarrerIm Volksmund auch Pastor genannt, ist der eine Pfarre leitende Priester. Er ist vom Bischof als Lehrer und Hirte seiner Pfarrgemeinde beauftragt, das Wort Gottes zu verkünden und die Sakramente zu spenden. Für diese Aufgaben steht ihm in größeren Pfarreien ein Kaplan, gelegentlich ein Subsidiar und für einen eingeschränkten Wirkungskreis auch ein Diakon als Helfer zur Seite. Der Pfarrer ist Dienstvorgesetzter der Pfarrangestellten, er leitet auch die Verwaltung der Pfarre und übt den Vorsitz im Kirchenvorstand aus.

PfarrgemeinderatGewähltes Gremium in der Pfarrei, daß die religiösen und caritativen Aktivitäten der Pfarrei anregt, organisiert und koordiniert.

PfarrverbandFrüher der Zusammenschluß rechtlich selbständig bleibender Pfarreien, dem durch Statut Aufgaben der Pfarrgemeinden zu gemeinsamer und rationeller Erfüllung übertragen werden. Sie werden vom Bischof im Benehmen mit dem zuständigen Dechanten errichtet. Heute werden Seelsorgebereiche gebildet.

Pfarrvikarie, PfarrektoratAuch Pfarrkuratie, Pfarrverweserei, Vor- oder Ersatzform der Pfarre, wenn ein Bedürfnis nach ihrer Errichtung besteht, aber nicht alle staatskirchen- oder vermögensrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung einer Pfarre erfüllt sind.

PhioleBauchige Flasche mit einem langen Hals.

PhrygiumWeiße, kegelförmige Mütze, die vom 8. Jahrhundert an die außerliturgische Kopfbedeckung des Papstes war und aus der sich die Tiara entwickelte.

Pilaster(lat.) Wandpfeiler mit Basis (Fuß) und Kapitell.

Piscina(lat. ,Wasserbecken'. Auch als ,fons', ,lavacrum' o.ä. bezeichnet; entsprechend der Wandlung des Erscheinungsbildes hin zum mittelalterlichen Taufstein wird der letzte Begriff ab der Karolingerzeit verwendet.) Frühe Becken sind oft in den Boden des Baptisteriums eingetieft und ermöglichen die frühchristliche Taufe durch Übergießen des im Wasser stehenden Täuflings. Die vielfältigen Formvarianten solcher Piscinen folgen antiken Vorbildern, erst mit dem 5./6. Jahrhundert werden eindeutig in christlichem Zusammenhang genutzte Ausprägungen erkennbar, wie z. B. bei der oktogonalen Piscina mit Ziboriumsvorsätzen in Köln. Mehrheitlich sind aber runde und viereckige Formen vorhanden.

PluvialeChormantel; ein großer, halbkreisförmiger Mantel, der vorn durch eine Schließe zusammengehalten wird.

PMKPäpstliches Missionswerk der Kinder in Deutschland.

Pontifex(lat. ,Brückenbauer') Als Pontifex maximus oder summus Pontifex seit 445 n. Chr. Titel des Papstes, seltener benutzt wird Pontifex ohne Beifügung als Titel des Bischofs.

PontifikalgewänderFeierliche Amtstracht der Bischöfe. Dazu gehören u.a. Mitra, Pluviale, Handschuhe und Schuhe, Bischofsstab, Brustkreuz und Ring.

PontifikatDas Papstamt, die Papstwürde.

Portal(lat.) Monumentale Tür.

Praefurnium(lat.) Der Heizraum bzw. die Feuerstelle, insbesondere bei römischen Heizanlagen (Hypokaust).

PraetoriumVerwaltungsgebäude. In Köln Sitz des römischen Statthalters für die Provinz Niedergermanien, seit dem 1. Jahrhundert auf dem Gelände des heutigen Rathauses.

Prälat(lat. ,Vorsteher', ,Bevorzugter') Zum einen der Inhaber höherer Ämter an der Römischen Kurie. Häufiger anzutreffen ist der Prälat aber als päpstlicher Ehrentitel für verdiente Priester in drei Stufen: Apostolischer Protonotar, Ehrenprälat Seiner Heiligkeit, Kaplan Seiner Heiligkeit (Monsignore).

Präses(lat. ,vorsitzend') Der geistliche Vorstand einer kirchlichen Vereinigung, gelegentlich auch die Bezeichnung des geistlichen Beistandes eines weltlichen Vereins.

Presbyter(griech. ,Ältester') Priester.

PresbyteriumNichtöffentlicher Bereich in der Kirche, meist der Chorbereich und zugleich der Standort des (Haupt-)Altares.

PrimizErste Messe, die der katholische Priester nach seiner Priesterweihe mit seiner Heimatgemeinde feiert.

PriorVertreter des Abts in einem Kloster mit Abtsverfassung, sonst Oberer des Klosters.

ProfeßFeierliche Ablegung der Ordensgelübde mit daraus folgender Vollmitgliedschaft im Orden.

Propst(lat. ,praepositus' = Vorgesetzter) Ggf. mit dem Domdechanten (Domdekan) einer der Dignitäre (Würdenträger) des Domkapitels, steht diesem vor. Siehe Dompropst.

Protonotar, Apostolischer(griech.-lat. ,erster Notar') Der Protonotar an der römischen Kurie arbeitet wichtige Schriftstücke aus; zum anderen ist Protonotar ein päpstlicher Ehrentitel, die oberste Prälatenstufe, die hohen geistlichen Würdenträgern verliehen werden kann. Siehe auch Prälat.

ProvinzialVorsteher einer Ordensprovinz.

PuttoFigur eines nackten kleinen Kindes, häufig mit Flügeln.

Qnach oben

QuerarmEin Kirchenschiff, das quer zur Achse Langhaus-Chor angelegt ist. Das Gewölbequadrat, in dem sich die beiden Schiffe kreuzen, ist die Vierung. Die sich in der Querhausachse anschließenden Teile sind die Querarme. Weist der Querbau nicht die gleiche Gewölbehöhe auf, spricht man von Querhäusern. Siehe Querschiff.

QuerhausEin Kirchenschiff, das quer zur Achse Langhaus-Chor angelegt ist. Das Gewölbequadrat, in dem sich die beiden Schiffe kreuzen, ist die Vierung. Die sich in der Querhausachse anschließenden Teile sind die Querarme. Weist der Querbau nicht die gleiche Gewölbehöhe auf, spricht man von Querhäusern. Siehe Querschiff.
QuerschiffEin Kirchenschiff, das quer zur Achse Langhaus-Chor angelegt ist. Das Gewölbequadrat, in dem sich die beiden Schiffe kreuzen, ist die Vierung. Die sich in der Querhausachse anschließenden Teile sind die Querarme. Weist der Querbau nicht die gleiche Gewölbehöhe auf, spricht man von Querhäusern.

Rnach oben

Redemptoristen (CSsR)1732 gegründete Priester- und Brüderkongregation mit Sitz des Generaloberen in Rom, der sich der Seelsorge und Mission widmet.

RegionaldekanBei Diözesen, die nach Regionen gegliedert sind, wie z. B. die Diözesen Aachen und Trier, der Priester, der einer solchen Region vorsteht.

Relief(franz.) Art der Bildhauerkunst, bei der die Darstellungen nicht vollplastisch gestaltet sind, sondern aus einer Hintergrundfläche hervortreten.

ReliefverzierungVerzierung durch das Eintiefen und/oder Aufbauen von Linien- oder Flächen in eine ebene Oberfläche.

ReliquiarBehälter zur Aufbewahrung und zur Ausstellung von Reliquien, zumeist aus kostbaren Edelmetallen gefertigt und mit Edelsteinen verziert.

ReliquieKörperliche Überreste von Heiligen, aber auch von Gegenständen, die mit ihnen in Berührung gekommen sind. Reliquien dürfen verehrt werden und spenden den Gläubigen auch Gnade.

ReliquienbüstePlastische halbfigurige oder brusthohe Darstellung eines Heiligen, die aus Holz, Stein o. ä. gearbeitet ist. Im Inneren der Büste sind Reliquienteile des Heiligen geborgen.

Renaissance(franz., nach ital. ,rinascimento' = Wiedergeburt) Kunstepoche, die um 1420 in Italien einsetzt und um 1600 in das Barock übergeht.

RendantVerwalter der Kirchenkasse einer Pfarrgemeinde.

RenovabisSolidaritätsaktion der deutschen Katholiken für Mittel- und Osteuropa. Renovabis wurde 1993 von der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Die Mittel werden für den Aufbau des kirchlichen Lebens und für Bildungs-, Jugendarbeit und Sozialdienste in Mittel- und Osteuropa verwendet.

RingkryptaKrypta (griech. ,versteckt') ist das Untergeschoß in einer Kirche, besonders in romanischer Zeit. Ringkrypta ist eine frühe Form mit der Apsisrundung folgenden Gängen. In Köln sind es meist Hallenkrypten, deren gleich hohe Schiffe stets mit Steingewölben versehen sind. Siehe Krypta.

Rippe (Gewölberippe)Eine Verstärkung der Grate, also jener Linien, bei der zwei Gewölbeflächen aneinander stoßen, meist als steinernes Profil gebildet, durch das die Gewölbekräfte auf die Kapitelle und über diese zu Boden geleitet werden. Die Rippen durchkreuzen das Gewölbe stets diagonal und sind meist schwächer als die Gurte.

RißBezeichnung für Architekturzeichnungen, da diese entstanden, indem an einer Reißschiene ein Stift entlang gerissen wurde. Das Wort hat sich noch in den Begriffen Aufriß, Seitenriß und Grundriß erhalten.

RitterordenMonastisch-ritterliche Verbände, entstanden in der Zeit der Kreuzzüge als Orden (z. B. Deutscher, Johanniter/Malteser-, Templerorden), die neben den Mönchsgelübden ein Gelöbnis, den Glauben zu verteidigen, ablegten und Kranken und Pilgern zur Seite standen. Das Eintreten für den Glauben und die Sorge für notleidende Menschen durch caritative Dienste prägen auch heute noch das Erscheinungsbild der Ritterorden. Sie werden von Groß-, Herren- bzw. Hochmeistern geleitet.

Rokoko(franz. ,Rocaille' = Muschelwerk) Dekorationsstil in der Endphase des Barock (ca. 1730-1780).

RomanenAls Romanen bezeichnet man heute die Bevölkerung, die in der Zeit der römischen Herrschaft in den Provinzen aus der Vermischung von Einheimischen mit den neuen Herren - Römer und in ihrem Gefolge auch Einwanderer aus anderen Reichsteilen - hervorgegangen war. Ihr Lebensstil war ganz an den der Römer angeglichen.

Snach oben

SACKürzel der Pallottiner.

SakramenteDie katholische Kirche kennt sieben Sakramente: Die Taufe bedeutet die Aufnahme in die Kirche. Das Altarssakrament (Erstkommunion) führt in der Regel Kinder im Grundschulalter zur Eucharistie, d. h. zur Teilhabe am Leib Christi in der Gestalt des Brotes. Das Bußsakrament verschafft dem bekennenden und reumütigen Christen Lossprechung von seinen Sünden durch den Priester. Das Sakrament der Firmung wird durch den Bischof zum Empfang des Heiligen Geistes als Beistand für ein eigenverantwortliches Leben gespendet. Das Ehesakrament spenden sich die Brautleute vor dem Priester zum Beginn des gemeinsamen Lebensweges. Das Sakrament der Weihe wird durch bischöfliche Handauflegung als Diakonatsweihe, Priesterweihe und Bischofsweihe gespendet. Schließlich wird das Sakrament der Krankensalbung Alten, Kranken und Sterbenden zur Stärkung und Aufrichtung gespendet.

SakramentshausEin kunstvolles Gehäuse, meist aus Stein, in dem das Gefäß mit der verwandelten Hostie aufbewahrt wird. Seit dem 16. Jahrhundert wird es durch den auf dem Altar stehenden Tabernakel verdrängt.

SakristeiNebenraum einer Kirche, der zur Aufbewahrung der liturgischen Geräte und Gewänder sowie zum Ankleiden der Priester dient.

Säkularisation(lat.) Die Verweltlichung geweihter Personen oder Dinge, so z. B. die Aufhebung und Enteignung kirchlicher Einrichtungen (Stifte, Klöster u. a.) und deren profane Nutzung.

Salvator mundi(lat. ,Erlöser der Welt') Darstellung des thronenden Chistus mit segnender rechten Hand und einer Kugel samt Kreuz als Herrschaftszeichen in der Linken.

Salvatorianer (SDS)1881 gegründete katholische Kongregation zur inneren und äußeren Mission.

Sarkophag(griech. ,Fleischfresser') Sarg aus Stein, besonders im Frühmittelalter Kennzeichen hervorgehobener Beisetzungen wegen der hohen Kosten für Herstellung und Transport.

SchematismusVon einer Diözese meist jährlich herausgegebenes Handbuch, das alle kirchlich tätigen Personen, Institutionen und Verbände enthält. Siehe Personalschematismus.

SchiffBei Kirchen der Raum zwischen zwei Längswänden, zwei Stützenreihen oder einer Stützenreihe und einer Wand. Der Ausdruck war schon in der Antike gebräuchlich, denn die griechischen Worte ,naus' = Schiff und ,naos' = Tempel klingen nahezu gleich.

SchlangeEine der Erscheinungsweisen SatansSchlange. Alt.: Gereihte Menschenansammlung bei Großveranstaltungen im Dom.

SchlußsteinIm Scheitelpunkt eines Bogens oder Gewölbes sitzt der Schlußstein. Er wurde besonders im gotischen Rippengewölbe reich mit Blattwerk, Figuren und Wappen verziert.

SchmerzensmannDarstellung Christi mit seinen Wundmalen und seinen Leidenswerkzeugen.

Schola cantorumSeit der Spätantike die Bezeichnung für die päpstliche Singschule und ihren Chor, im Frühmittelalter auf den meist rechteckig abgeschrankten Bereich, der vom Presbyterium in den Laienraum hineinragte, übergegangen.

Scholastik(lat. ,schola' = Schule) Bis in das 15. Jahrhundert herrschende Wissenschaft und Theologie. Es wurde versucht, die Rationalität des natürlichen Denkens mit den Lehren der Kirchenväter in Übereinstimmung zu bringen.

Schrein(lat.) Ein meist aus Holz gearbeitetes Behältnis, das, wenn es der Aufbewahrung von Reliquien dient, häufig mit Edelsteinen und Edelmetall verkleidet ist. Als Schrein bezeichnet man ebenso den feststehenden mittleren Teil eines Flügelaltars.

SchutzmantelDer Schutzmantel findet sich vor allem bei Darstellungen Mariens, kann aber als Typus auch bei anderen Heiligen verwendet werden. Maria breitet selbst oder mit Hilfe von Engeln ihren schützenden Mantel über die zu ihren Füßen stehenden Hilfesuchenden aus. Der Schutzmanteltypus spielt auf die mittelalterliche Rechtsgepflogenheit an, nach der Hochgestellte oder Frauen Schutzbedürftigen und Rechtlosen Hilfe und Zuflucht gewähren durften.

SchweifhaubeEine Turmbekrönung, die sich im unteren Bereich nach außen wölbt und etwa in der Mitte der Gesamthöhe in eine nach innen gerichtete Rundung übergeht. Sie endet in einer schlanken Spitze.

SDB1857 gegründete katholische Kongregation zur Fortführung der von Don Bosco 1841 begonnenen Jugendarbeit.

SDSKürzel der Kongregation der Salvatorianer.

SedisvakanzDer Zeitraum zwischen dem Abtreten eines Bischofs und der Einführung seines Nachfolgers.

SeelsorgebereichSinkende Katholikenzahlen und sinkende Zahlen des Priesternachwuchses zwingen zur Neuorganisation der Seelsorge. Mehrere Pfarreien werden deshalb zu einem Seelsorgebereich zusammengeschlossen, verlieren aber nicht ihre rechtliche Eigenständigkeit. Für einen Seelsorgebereich gibt es jeweils eine genaue Personalbeschreibung, so daß in der Regel wenigstens zwei Kleriker mit z. B. einem Diakon und mehreren Gemeindereferenten oder Pastoralassistenten die Seelsorge wahrnehmen.

SeitenschiffeDie Räume einer Kirche, die, durch eine Stützenreihe getrennt, seitlich des Mittelschiffes verlaufen.

SeraphimNach der Vision des Jesaja werden Engel, die sechs Flügel, Hände und menschliche Stimmen haben und lobpreisend den Thron Gottes umgeben, als Seraphim bezeichnet.

SJKürzel des Jesuitenordens.

SpätantikeZeit des zu Ende gehenden römischen Reiches. Meist als die Zeit zwischen Kaiser Diokletian (284) und der Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus (476) verstanden.

SpätgotikDie durch besondere Formen gekennzeichnete letzte Stilstufe der Gotik, die etwa von 1350 bis um 1580 andauert.

SpätromanikDie letzte Stufe des von etwa 1025 bis (regional unterschiedlich) um 1250 herrschenden romanischen Baustiles. Besonders in Köln und Umgebung bringt die um 1170 einsetzende Spätromanik noch eine Fülle herausragender Bauwerke hervor. In Frankreich geht sie um die gleiche Zeit bereits in die Gotik über.

SpitzbogenEin Bogen, der aus zwei Kreisen gebildet ist, die sich in einer Spitze treffen; er ist das am besten erkennbare Merkmal des gotischen Baustiles.

SprengelÄltere Bezeichnung für den Amtsbezirk eines Geistlichen (Diözesansprengel, Pfarrsprengel).

StabwerkDie aus einzelnen Teilen (Stäben) gefertigten Maßwerkformen, die an Portalen, Fenstern, Brüstungen und auch im Bereich des Altarbaus seit gotischer Zeit benutzt werden.

StalleEinzelner Abschnitt eines Chorgestühls bestehend aus Sitz und Wangen bzw. Knäufen.

Steyler Missionare (SVD)Gesellschaft des göttlichen Wortes, Priesterkongregation für Mission, gegründet 1875.

StierSymbolfigur des Evangelisten Lukas.

StiftGemeinschaft von Geistlichen mit Grundbesitz und eigenem Rechtsstatus.

StrebebogenEin steinerner Bogen, der sich oberhalb der Seitenschiffdächer von einem hochgemauerten Pfeiler aus durch die Luft schräg zur Mittelschiffwand emporschwingt. Die Strebebögen sollen die Schubkräfte des Gewölbes, die die Mittelschiffwand nach außen zu drücken drohen, und die auf dem Dach der Kirche lastenden Windkräfte sicher zum Boden ableiten.

StrebepfeilerEin der Wand vorgelegter Pfeiler, der sie an der Stelle, wo Gewölbekräfte angreifen, verstärken soll. Die Strebepfeiler gotischer Kirchen werden oft über die Seitenschiffwand hinaus geführt, um die Strebebögen aufzunehmen. Strebepfeiler und Strebebögen zusammen werden Strebesystem genannt.

SturzbecherBei den Franken besonders beliebte Trinkbecher aus Glas mit abgerundetem Boden, die unten meistens spitz oder kugelförmig enden. Diese Becher konnten deshalb gefüllt nicht abgestellt werden; sie mußten geleert, um dann "gestürzt", d. h. auf die Mündung gestellt zu werden.

SubsidiarEin in einer Pfarrei ansässiger Priester, der seine Hauptaufgabe außerhalb der Pfarre hat (z. B. Schuldienst) oder sich im Ruhestand befindet, jedoch in der Pfarre bestimmte seelsorgliche Aufgaben zur Unterstützung des Pfarrers wahrnimmt.

SuffraganbistumBistum, das selbständig durch einen Bischof verwaltet wird, aber als Teil einer Kirchenprovinz der Aufsicht eines Erzbischofs (Metropoliten) unterstellt ist.

Superior(lat. ,Oberer') Leiter eines kleinen Klosters mit Abtsverfassung, oder auch größerer Klöster ohne Abtsverfassung.

SVDKürzel der Kongregation der Steyler Missionare.

SynodeBezeichnet die Zusammenkünfte von kirchlichen Amtsträgern oder/und Laien zur Erörterung von Fragen des Glaubens und der Kirche. Es kann damit eine Zusammenkunft aller katholischen Bischöfe, eine auf ein bestimmtes Land begrenzte Bischofssynode oder eine Diözeseansynode gemeint sein.

Tnach oben

Tabernakel1. Schrein auf dem Altartisch zur Aufbewahrung der Hostien. 2. Ein aus Säulen und Dach bestehendes luftiges Ziergehäuse der gotischen Architektur, z.T. mit Statue; oft gleichbedeutend mit Baldachin.

TaubeSymbolfigur für den Heiligen Geist.

Te DeumGesungenes Gotteslob, seit dem 5. Jahrhundert nach Christus bezeugt

TemporalienZeitliche (weltliche) Güter, irdischer Besitz der Kirche.

Tessellae(in frührömischem Zusammenhang auch ,Tesserae') Seit der Spätantike Bezeichnung für die einzelnen Bestandteile eines Mosaiks, bei Bodenmosaiken in der Regel aus Stein; Wand- und Gewölbemosaiken in Spätantike und Frühmittelalter besonders auch aus Glasfluß u. ä.

ThermenGroße, öffentliche Badeanlagen, die in römischen Städten zusätzlich zu Bädern bei den Häusern der Begüterten vorhanden waren.

TiaraAus dem Phrygium entstandene hohe, kegelförmige und von drei Kronreifen umzogene Kopfbedeckung, die der Papst bei seiner Krönung und anderen Zeremonien trug.

TitularbischofKatholischer Bischof, der auf den Namen einer nicht mehr bestehenden Diözese ernannt und geweiht ist. Weihbischöfe und päpstliche Gesandte sind oft Titularbischöfe.

TrachytGraues oder rötliches Ergußgestein. Trachytplatten dienten als Baumaterial der Grabkammern zu den fränkischen Gräbern unter dem Dom.

Trappist(inn)en (OCR)1664 aufgrund einer Rückbesinnung auf zisterziensische Ideale, ausgehend vom Kloster La Trappe, entstandener Orden, der seit 1902 diesen Namen führt. Trappist(inn)en pflegen das Gebet, strenge Askese, stetes Schweigen und körperliche Arbeit. Der Generalabt der Trappist(inn)en hat seinen Sitz in Rom. Der Orden der Trappistinnen entwickelten sich seit 1796. Ordenstracht: weißes Gewand und schwarzer Überwurf mit Kapuze, weißer Gürtel.

TriforiumDas mittlere Geschoß bei gotischen Kirchen, das zwischen den Arkaden (Erdgeschoß) und dem Obergaden (Obergeschoß mit Fenstern) vermittelt. Im Kölner Dom nehmen Arkaden und Obergaden je drei Siebtel der Gesamthöhe ein, das Triforium ein Siebtel.

TubuliHohlziegel in den Wänden römischer Gebäude, mit deren Hilfe auch obere Bereiche durch die Abluft einer Hypokaustenheizung erwärmt werden konnten.

TuffsteinquaderIm Steinbruch vorgefertigte Quader, im häufig vorkommenden Ziegelsteinformat als Handquader bezeichnet, die aus dem leichten, gut zu bearbeiteten Tuffstein der Eifel hergestellt und weithin verhandelt wurden.

TumbaKastenförmiger Aufbau meist mit einer Deckplatte und Liegefigur abgeschlossen. Die eigentliche Grablege befindet sich in der Regel nicht in der Tumba, sondern darunter.

TympanonDas Bogenfeld über einer Tür, das meist mit aus Stein gehauenen Darstellungen verziert ist.

Typologie(griech. ,typos' = Vorbild) Lehre von der Übereinstimmung des Alten und Neuen Testaments. Danach sind die Ereignisse des Alten Testaments prophetische Hinweise auf das Neue Testament.

Unach oben

Ursulinen (OSU)Nach der hl. Ursula benannter, 1535 durch die hl. Angela Merici gegründeter Orden nach der Augustinerregel, der sich dem Unterricht und der Erziehung der weiblichen Jugend widmet.

Vnach oben

Vanitas(lat. ,Eitelkeit') Stilleben mit Gegenständen, die symbolhaft an die Vergänglichkeit alles Irdischen gemahnen.

VatikanIn römischer Zeit bezeichnete man als Vatikan ein Gebiet auf der anderen Seite des Tibers, auf dem Hinrichtungen stattfanden und begraben wurde. Weil der Tradition nach hier auch der Apostel Petrus hingerichtet wurde, entstand eine Gedenkstätte, die zur Kirche Sankt Peter wurde. 1278 Erbaute Papst Nikolaus III. (1277 - 1280) eine päpstliche Residenz bei der Kirche St. Peter. Die Residenz der Päpste wurde zum vatikanischen Palast.

Vatikanstadt"Lo Stato della Città del Vaticano", verdeutscht als Vatikanstadt oder Vatikanstaat, bezeichnet das souveräne Staatsgebilde innerhalb der Stadt Rom, das dem Papst als Staatsoberhaupt untersteht. Gere-gelt wurde dies durch die Lateranverträge vom 11.2.1929 zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl und 1947 in die italienische Verfassung aufgenommen. Der heutige Kirchenstaat umfaßt ein geschlossenes Gebiet von 0,440 km² und verschiedene exterritoriale Besitzungen wie z.B. die päpstliche Sommerre-sidenz Castel Gandolfo und einige Gebäude in Rom.

VDDVerband der Diözesen Deutschlands. 1968 als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründeter Zusammenschluß der deutschen Diözesen zur Wahrnehmung gemeinsamer Aufgaben im rechtlichen und wirtschaftlichen Bereich. Der VDD wird durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz geleitet.

VesperbildEine besondere Form des Andachtsbildes, das Maria mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß darstellt. Seinen Namen hat das Vesperbild von der Karfreitagsvesper. Zwischen dem Gedenken an Kreuzigung und Grablegung wurde zur Zeit des Vespergottesdienstes (lat. ,vesper' = der Abend) eine Betrachtung des toten Christus auf dem Schoß seiner Mutter eingefügt, mit besonderer Verehrung seiner heilbringenden Wunden.

VierpaßAus vier Kreisteilen zusammengesetzte Maßwerkform.

VierungDas Gewölbequadrat, in dem sich Mittelschiff und Querschiff kreuzen, ist die Vierung. Die sich in der Querhausachse anschließenden Teile sind die Querarme. Weist der Querbau nicht die gleiche Gewölbehöhe auf, spricht man von Querhäusern. Siehe Querschiff.

VierungsturmDachaufsatz über der Vierung.

VikarBezeichnet ganz allgemein den Stellvertreter eines kirchlichen Amtsträgers z. B. Pfarrvikar (Kaplan), Bischofsvikar (Weihbischof, Generalvikar).

Vinzentiner(innen) (CM)(auch Lazarist(inn)en) 1624 durch Vinzenz von Paul in Paris zum Zwecke der Seelsorge, Mission und Priesterausbildung gegründete Kongregation.

VitaLebensbeschreibung.

VoluteSchneckenförmig gewunde Verzierung.

VorhandbogenEine unter einem Bogen hängende Maßwerkverzierung, die frei vor einem Fenster oder einer anderen Öffnung schwebt.

Votiv(lat. 'ex voto' = entsprechend dem Gelübde) Ein auf Grund eines Gelübdes gestifteter Gegenstand als Dankesgabe für Errettung aus Not, Gefahr, von Krankheit usw.

Wnach oben

WallgasseStraße, die zwischen der Stadtbefestigung und der Wohnbebauung verläuft.

WangeSeitenwand an Stühlen, Bänken und Chorgestühlen.

WappenengelDarstellung eines Engels, der ein Wappenschild in Händen trägt.

WasserspeierDas über die Mauer vorspringende Ende eines Regenabflurohres wird an gotischen Kirchen oft von phantastischen Tieren und Fabelwesen gebildet, durch deren Mäuler das Wasser abfließt. Sie werden deshalb Wasserspeier genannt.

Weicher StilDie um 1400/1430 herrschende Stilstufe der Kunst, besonders in der Plastik.

WeihbischofDem regierenden Bischof als Helfer in der Ausübung der Weihegewalt zur Seite gestellt. Dem Weihbischof können auch bestimmte Sachgebiete oder Regionen zur selbständigen Betreuung in ständiger Vertretung des Bischofs von diesem zugewiesen werden.

WeihrauchEin aus Sträuchern gewonnenes Gummiharz, das beim Erhitzen auf glühenden Kohlen einen aromatischen Duft entwickelt. Weihrauch wird während der Meßfeier verwendet.

WeihrauchfaßUnter einem Weihrauchfaß versteht man ein Räuchergefäß, in dem während einer Meßfeier Weihrauch verbrannt wird.

WimpergEin schlanker Ziergiebel über einem Fenster oder über der Seite einer Konsole oder eines Baldachins.

Xnach oben

Ynach oben

Znach oben

ZiboriumÜber Stützen angebrachtes Zierdach, welches den Standort überhöht und damit betont, aber auch praktische Funktionen erfüllt, da es zur Aufhängung verschiedener Hilfsmittel dienen kann, wie z. B. einer Schale zum Übergießen über dem Taufbecken o.ä.

ZinkZink

Zisterzienser(innen)1119 aufgrund strenger Rückbesinnung auf die Ordensregel der Benediktiner entstandener Orden, erlebte durch den hl. Bernhard von Clairvaux (1091-1153) einen kraftvollen Aufschwung, so daß im 14. Jahrhundert 700 Klöster bestanden. Die Zisterzienser(innen) entwickelten in ihren Klosterbauten eine schlichte, aber berühmte Architektur, erwarben sich große Verdienste in Landwirtschaft und Handwerk und leisten bis heute einen großen Beitrag zum Kirchenleben, z. B. stellten die Zisterzienser zwei Päpste, 44 Kardinäle und etwa 600 Bischöfe. Sie tragen weiße Ordenskleidung mit schwarzem Überwurf.

ZölibatDie kirchenrechtlich geregelte Enthaltsamkeit und Ehelosigkeit der Priester und Ordensleute.

ZunftGenossenschaftlicher Zusammenschluß von Gewerbetreibenden und Handwerkern im Mittelalter.

ZwickelDreiseitiges Flächenstück, das zwischen runden und rechteckigen Formen vermittelt.