Dreikönigenschrein
Der Schrein der Heiligen Drei Könige ist das größte, künstlerisch bedeutendste und inhaltlich anspruchsvollste Reliquiar des Mittelalters.
Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk

Die rechte Langseite zeigt in der unteren Reihe sechs Propheten und in der Mitte König David, oben sechs Apostel und einen Cherub. Die verlorenen Bildzyklen der Dachflächen (unten Leben Christi, oben Szenen der Apokalypse) sind heute durch Ornamentfelder ersetzt. Die Propheten tragen Bücher oder Schriftrollen in den Händen, die Apostel Kirchenmodelle, die auf die von ihnen gegründeten Ortskirchen hinweisen. Die Übereinanderordnung von Propheten und Aposteln soll zeigen, daß das Neue Testament auf dem Alten Testament aufbaut und dieses vollendet. Die Propheten sind die frühesten Figuren am Schrein. Sie wurden um 1190 in der Werkstatt des Nikolaus von Verdun geschaffen.
Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker

Detailansichten
Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
König David

Die Propheten und der König der Davidseite wurden um 1190 von der Werkstatt des maasländischen Goldschmiedes Nikolaus von Verdun, eines der bedeutendsten Künstler des abendländischen Mittelalters, geschaffen. Emaillierte Kleeblattarkaden auf ebenso reich emaillierten Säulen bilden den Handlungsraum für die visionären Seher des Alten Testamentes. In der dynamischen, bewegten Körperhaltung, der Betonung des Körpers unter den reich modellierten Gewändern und der individuellen, ausdrucksstarken Gestaltung der Köpfe werden Vorbilder der römischen Antike spürbar. Der Stil dieser Figuren hat selbst die Monumentalskulptur der gotischen Kathedralen beeinflußt.
Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker

Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Prophet Joachim

Die Propheten und der König der Davidseite wurden um 1190 von der Werkstatt des maasländischen Goldschmiedes Nikolaus von Verdun, eines der bedeutendsten Künstler des abendländischen Mittelalters, geschaffen. Emaillierte Kleeblattarkaden auf ebenso reich emaillierten Säulen bilden den Handlungsraum für die visionären Seher des Alten Testamentes. In der dynamischen, bewegten Körperhaltung, der Betonung des Körpers unter den reich modellierten Gewändern und der individuellen, ausdrucksstarken Gestaltung der Köpfe werden Vorbilder der römischen Antike spürbar. Der Stil dieser Figuren hat selbst die Monumentalskulptur der gotischen Kathedralen beeinflußt.
Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker

Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Apostel Bartholomäus

Die Apostel und der Cherub (Engel) der Davidseite wurden von einer Kölner Werkstatt in der Nachfolge des Nikolaus von Verdun um 1200 geschaffen. Gegenüber den um 1190 entstandenen Propheten wirken sie ruhiger und in der Haltung frontal auf den Betrachter ausgerichtet. Die ausdrucksstarke, individuelle Gestaltung der Propheten des Nikolaus von Verdun ist einer starreren, schematischeren Stilsprache gewichen, die dem um 1200 in ganz Europa verbreiteten, romanischen Stil entspricht. Der Apostel hält in einer Hand einen stoffähnlichen Lappen, der seine Haut darstellt. Er erlitt das Martyrium durch Abziehen seiner Haut.
Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker

Bartholomäus
Das Leben des Apostels ist hauptsächlich durch Legenden überliefert. Mit ziemlicher Sicherheit war sein Name Nathanael. Der Name Bartholomäus leitet sich wahrscheinlich ab vom hebräischen Wort 'bartol mani', Sohn des Furchenziehers, was auf den Beruf seines Vaters schließen läßt. Nach der Himmelfahrt Jesu zog er als Wanderprediger durch Armenien, Indien und Mesopotamien. Er besaß die Gabe Kranke, besonders Besessene zu heilen. Der Legende nach erlitt er das Martyrium in Syrien, wo man ihm bei lebendigem Leibe die Haut abzog und dann kreuzigte.

Seine Attribute sind: Buch, Schriftrolle, Fahne, Schindmesser, Pilger oder Kreuzstab. Häufig ist ein bezwungener Teufel bei ihm, manchmal hat er seine eigene abgezogene Haut über dem Arm.
Fest: 24. August
 

König David
Prophet Joachim
Apostel Bartholomäus