Antisemitismusbeauftragte würdigt Auseinandersetzung des Domes mit antijüdischen Artefakten

Die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen Staatsministerin a.D. Sylvia Löhrmann hat den Kölner Dom besucht und sich über die Aufarbeitung der antijüdischen Artefakte in der Kölner Kathedrale informiert.
07.05.2025Von Markus Frädrich
„Mit großem Interesse und auch mit Erschrecken habe ich die vielen Details über die antijüdischen Darstellungen am und im Kölner Dom gehört“, so Löhrmann. „Diese wichtige Aufklärungsarbeit schärft bei den Besucherinnen und Besuchern den Blick und lässt auch mich von nun an die Darstellungen in einem anderen Bewusstsein erkennen. In Anlehnung an Kant stelle ich für mich fest: Ich kann nicht hinter das zurück, was ich weiß.“

Die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen Staatsministerin a.D. Sylvia Löhrmann im Kölner Dom
Hohe Domkirche Köln; Foto: Thomas Frings
Weiter hob Löhrmann hervor: „Ich freue mich, dass der Kölner Dom im Umgang mit antijüdischen Darstellungen wirklich beispielhaft vorgegangen ist und weiter vorgeht. Die breiten Netzwerke, die der Dom beteiligt und schließlich die Ausrichtung des Internationalen Kunstwettbewerbs, dessen Siegerentwurf ich heute vorgestellt bekommen habe, sind beachtlich und belegen die Ernsthaftigkeit, mit der der Dom agiert.“
Seit einigen Jahren setzt sich das Domkapitel mit der Frage nach einem angemessenen Umgang mit zahlreichen Artefakten im Kölner Dom auseinander, die von erschreckender Judenfeindschaft zeugen. Nach einer umfassenden Erforschung und Kontextualisierung dieser Werke in Publikationen, Themenrundgängen und einer Ausstellung hat das Domkapitel im August 2023 einen Kunstwettbewerb für den Kölner Dom ausgelobt, dessen Ergebnis im April 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Siegerentwurf der Künstlerin Andrea Büttner soll ab dem kommenden Jahr in der Marienkapelle des Kölner Domes realisiert werden.