Agilolphusaltar - Einleitung
Der Agilolphusaltar aus der ehemaligen Stiftskirche St. Maria ad Gradus ist einer der größten und bedeutendsten Antwerpener Schnitzaltäre.
Der ehemals als Hauptaltar im gotischen Ostchor der Kölner Stiftskirche St. Maria ad gradus aufgestellte Agilolphusaltar, einer der größten und bedeutendsten Antwerpener Schnitzaltäre, gelangte vermutlich 1817 in den Dom. Er wurde um 1520 geschaffen und bestand ursprünglich aus einem geschnitzten Mittelschrein mit zwei bemalten Flügelpaaren, einem geschnitzten Unterbau, mit einem eigenen bemalten Flügelpaar und drei auf Konsolen stehenden, bekrönenden Skulpturen. In der Mitte des Unterbaus ist eine Öffnung vorhanden, die der Aufbewahrung des Agilolphusschreins diente. Bei geschlossenen Flügeln zeigte der Altar eine von vier Bischöfen flankierte großformatige Verkündigung, während im Unterbau vier Szenen aus der Passion Christi sichtbar waren. Die erste Öffnung widmete sich ausschließlich der Lebensgeschichte der beiden heiligen Bischöfe Anno und Agilolph. Die Hochfeiertagsöffnung erzählte auf den Flügeln und im Altarschrein ausführlich die Menschwerdung und Passion Christi. Allerdings sind nicht mehr alle Teile der beiden Flügelpaare im Dom, einige befinden sich heute in Museen oder Sammlungen. Das hier abgebildete Foto zeigt den Zustand des Altars nach Abschluss der jüngsten Restaurierung im Jahr 2012.
Birgit Lambert, M.A., Kunsthistorikerin