Der Alte Dom -Das Zentrum der Kirche

Ein monumentales Kreisornament im Zentrum des Schmuckfußbodens betont die Bedeutung des Ortes als Höhepunkt feierlicher Prozessionen und knüpft in seiner Größe an die Böden spätantiker Prachtbauten an.

Seit Beginn der archäologischen Ausgrabungen im Jahre 1946 wurde unter dem Boden des Kölner Domes sukzessiv der ca. zwei Meter tieferliegende Schmuckfußboden des Alten Domes freigelegt. In der Folgezeit gab es Rekonstruktionsvorschläge zum Boden, zunächst von Doppelfeld (1957), später von Kier (1970 und 1971) und in jüngerer Zeit eine Teilrekonstruktion von Stinnesbeck (2014). Seit 2022 wurden im Zusammenhang mit der Innenraumrekonstruktion des Alten Domes weitere Erkenntnisse zum Fußboden gewonnen.

Dazu gehört beispielsweise die Neuentdeckung von zwei bisher unbekannten Musterungen, die in den Rekonstruktionsvorschlag zum Schmuckfußboden mit einbezogen wurden. Darüber hinaus wurden an manchen Musterfeldern erstmalig Informationen zu Steinmaterialien und Farben der wenigen, von den Archäologen im Verlegemörtel vorgefundenen Fußbodenplättchen detailgenau in den Rekonstruktionsvorschlag übernommen. Hinweise dazu liefern Grabungszeichnungen und Fotos der ersten Jahrzehnte der Ausgrabungen. Unter anderem betreffen diese Erkenntnisse das ornamentierte Grabfeld des Erzbischofs Gero (amt. 969-976). (Ansicht nach Süden, links ist Osten, rechts ist Westen).

Bisher konnten nur die Dreieckplatten des Gero-Grabfeldes aus weißem Kalkstein bzw. Marmor oder schwarzgrauem Kohlenkalk zuverlässig identifiziert werden (so auch Stinnesbeck 2014, S. 54, Abb. 1, farbig bei Back 2014, S. 22, Abb. 1). Nunmehr konnte auch das Material der Quadratplättchen der gemusterten Randstreifen berücksichtigt werden, das nach den schriftlichen Angaben auf der Zeichnung Z127 aus rosa Marmor sowie weißem Solnhofer Plattenkalk bestand.

Die hier in der Mittelachse des Gero-Grabfeldes nach zeitgenössischen Parallelen rekonstruierte Memorialtumba wird von derselben Schmuckplatte bedeckt wie die im 13. Jahrhundert erneuerte Tumba, die heute in der gotischen Kathedrale aufgestellt ist. Im Zusammenhang mit ihrer Wiederverwendung in gotischer Zeit wurde die Platte geflickt und mit einem moderneren Randprofil versehen.

In dem hier gezeigten Rekonstruktionsvorschlag zum Plattenmosaik des Fußbodenfeldes mit dem Grab des Erzbischofs Gero wurden die Positionen und das Steinmaterial der Plättchen detailgetreu nach den archäologischen Dokumentationen vorgenommen. Fehlende Plättchen wurden passend zu den nachgewiesenen Exemplaren und Musterungen ergänzt:

Das Musterfeld schloss nach Westen (links) mit einem breiten Streifen aus großen Platten an den ornamentierten westlichen Randstreifen an. Die Rekonstruktion der rhythmisiert angeordneten Plättchen der Randmusterstreifen folgt erstmalig exakt den schriftlichen Farb- und, sofern vorhanden, auch den Materialangaben der Grabungszeichnung Z127. Weitere Hinweise liefern Grabungsfotos (z.B. PH1628 und PH1629). Aufgrund des schmucklosen Plattenstreifens im Westen des Grabfeldes wird die ottonische Gerotumba mit einer Schmalseite an den östlichen Musterrand (rechts) des Grabfeldes gegrenzt haben.

 

Die Grabungszeichnung Z127 (Teilansicht, Millimeterpapier) wurde hier skaliert in den Gesamtplan (weißer Grund) eingefügt. Die linke Hälfte der Zeichnung Z127 erfasst die von den Archäologen entdeckten Reste des Mittelkreises mit drei angetroffenen radialförmig angeordneten Plattenfragmenten (184i), hier mit weiteren roten Linien ergänzt. Rechts daneben ist das östlich an das Mittelkreisquadrat angrenzende Musterfeld mit dem Grab des Erzbischofs Gero eingezeichnet (184k).

Die schriftlichen Hinweise der Grabungszeichnung Z127 zur Farbigkeit und zum Material der vorgefundenen Steinfliesen des Gero-Grabfeldes wurden im Zusammenhang mit dem hier vorgestellten Rekonstruktionsvorschlag in ihrer Bedeutung neu entdeckt und erstmalig vollumfänglich berücksichtigt. Die für die Rekonstruktion der Randstreifenmuster besonders aussagekräftigen Stellen und inschriftlichen Erwähnungen sind rot eingekreist (1-3).

Oben ist ein Detail der Grabungszeichnung Z127 mit einem Ausschnitt der nördlichen Gero-Grabfeld-Umrandung abgebildet. Ganz unten zeigt ein Pfeil auf einem Ausschnitt des Gesamtplanes die Lage des rekonstruierten Randstreifenabschnittes an. Mit „rosa“ ist auf Z127 (oben) das rosa Marmormaterial der diagonal gestellten Quadratplättchen bezeichnet. Die darüber sichtbare Beischrift der benachbarten Platten: „gesprenkelt hellgrau bis weiß“ steht für den Solnhofer Plattenkalk, der an einer anderen Stelle der Zeichnung zutreffend als das richtige Material (wenn auch mit „?“) erkannt und benannt wurde.

Unter der Teilansicht der Grabungszeichnung Z127 ist ein Detail des Rekonstruktionsvorschlages sichtbar, das sowohl die zeichnerisch (darüber) als auch fotografisch (darunter) überlieferten Hinweise auf die Farbgebung und Musterung des nördlichen Plattenrandes vollumfänglich berücksichtigt. An den gepunkteten Plättchen-Oberflächen ist zu erkennen, welche der Steinfliesen bei ihrer Freilegung im Mörtelboden als Befund angetroffen wurden.

Darunter zeigt eine leicht gedehnte Teilansicht des Grabungsfotos Ph1628 die gleiche Stelle des Randmusters. Auf der Schwarzweiß-Aufnahme ist, abgesehen von den Dreieckplättchen aus schwarzgrauem Kohlenkalkstein, das übrige Steinmaterial nicht zuverlässig zu unterscheiden, da Brandschäden die Oberflächen der Platten teilweise verändert haben. Daher sind für die Rekonstruktion der Plättchen überwiegend die schriftlichen Hinweise auf der Grabungszeichnung Z127 ausschlaggebend.

Oben sind drei unterschiedlich große Teilansichten der Grabungszeichnung Z127 abgebildet. Die Pfeile zeigen dabei jeweils auf das nordöstliche Eckplättchen des Gero-Grabfeldes. Die rechte obere Detailansicht lässt die Beschriftung neben dem nordöstlichen Eckplättchen erkennen. Sie lautet: „Solnhofen?“ und bezeichnet das grauweiße Plattenmaterial des Eckplättchens, bei dem es sich offenbar um weißen bis weißgrauen, häufig auch gesprenkelten Solnhofer Plattenkalk handelt.

In der darunter links abgebildeten Teilansicht des Rekonstruktionsvorschlages geben die mit gepunkteten Oberflächen dargestellten Fliesen die exakt an dieser Stelle entdeckten Steinplättchen wieder. Zu diesen gehört auch das dreieckige Eckplättchen aus weißem Solnhofer Plattenkalk (Pfeil). Im Detailausschnitt rechts daneben ist die Lage des weißen Eckplättchens auf dem Gesamtplan markiert (Pfeil).

Auf der linken Seite der Abbildung ist ein Ausschnitt (a) der Rekonstruktion des Gero-Grabfeldes zu sehen. Es zeigt den Anschluss des südlichen Randstreifens (horizontal) an den westlichen Musterstreifen (vertikal, links daneben). Rechts oben in der Abbildung ist die betreffende Stelle auf der Teilansicht des Gesamtplanes (b) sichtbar (türkiser Pfeil).

Ausschlaggebend für die Rekonstruktion dieser Stelle ist die Grabungszeichnung Z127 (c), von der hier eine Teilansicht zu sehen ist. Auf dem darunter sichtbaren Detail des Grabungsfotos PH1627 (d) ist zu erkennen, dass das untere dunkle zerborstene Dreieck auf der Zeichnung Z127 aus weißem Marmor oder Plattenkalk besteht (türkiser Pfeil). Auf der Rekonstruktionszeichnung (a) wurden sämtliche Plättchen, die von den Archäologen einst im Verlegemörtel vorgefunden wurden, mit gepunkteten Oberflächen dargestellt. Die blauen Pfeile zeigen jeweils auf ein Diagonalquadrat, dessen Material auf Z127 (c) mit „weißem Kalkstein“ angegeben ist.

Der Farbwechsel der Dreieck-Plättchen am Westrand des Musterfeldes (vertikaler Streifen auf a, b und c) aus zwei nebeneinanderliegenden schwarzgrauen Kohlenkalk-Plättchen im Wechsel mit einem weißen Dreieck deutet darauf hin, dass hier - jeweils zur Mitte des Streifens hin - ein weißes diagonal ausgerichtetes Quadrat mit zwei rosa Quadraten abwechselte. Dagegen alternieren am nördlichen Randstreifen, genau umgekehrt, jeweils zwei weiße mit einem rosa Quadrat (Abb. 4-5).

Bei der links sichtbaren Teilansicht der Rekonstruktion des Gero-Grabfeldes (a) endet der südliche Randstreifen (horizontal) mit einem kompletten, weißengrauen Diagonalquadrat (Pfeil) an dem westlichen Randstreifen links daneben (vertikal). Darüber ist in der Mitte der Abbildung die betreffende Stelle auf dem Detail des Gesamtplanes (b) mit einem Pfeil gekennzeichnet. Für die Rekonstruktion ausschlaggebend ist die rechts als Teilansicht wiedergegebene Grabungszeichnung Z127 (c). Dieses Detail hat bereits Kier 1970 (Falttafel 2) zutreffend mit einem kompletten Diagonalquadrat am Westende des südlichen Randstreifens rekonstruiert. In dem hier vorgestellten Rekonstruktionsvorschlag (a) wurden die Anschlüsse der Süd- und Nordrandstreifen an den westlichen Musterstreifen (links) genau deckungsgleich mit denjenigen der Grabungszeichnung Z127 (c, Pfeile) ausgeführt. Die in der Rekonstruktion (a) mit gepunkteten Oberflächen dargestellten Fliesen dokumentieren die im Verlegemörtel einst aufgefundenen Steinplättchen.

Am Westende des Gero-Grabfeldes (links) ist sowohl auf dem oben sichtbaren Foto Ph1629 (Ausschnitt) als auch auf der darunter abgebildeten Zeichnung Z127 (Detail) ein großflächiger Plattenabdruck sichtbar. Ein Vergleich zwischen Zeichnung und Foto zeigt, dass die wulstige Fuge der Platte nach dem Grabungsfoto auf die Spitze einer der Diagonalplatten zuläuft (Pfeil) und sich nicht - wie auf der Zeichnung dargestellt (Pfeil) - zwischen den darüber sichtbaren Diagonalplatten befindet. Das Westende des Gero-Grabfeldes war demzufolge in der Nordwestecke mit mindestens einer großflächigen Platte belegt, die bis zum Westrand 3,5 Längen der Randmusterquadrate einnahm. Im weiteren Verlauf kann auf eine Ergänzung der Platte um zwei weitere, großformatige Platten bis zum südlichen Ornamentstreifen des Feldes geschlossen werden. Demnach könnte das gemusterte Gero-Grabfeld im Westen (links) mit einem glatten Streifen vor dem hier nicht abgebildeten westlichen Randstreifen geendet haben.

Auf dem Grabungsfoto PH1632 (links, Ausschnitt) sind innerhalb des links sichtbaren Nordrandes des Gero-Grabfeldes zahlreiche Reste von Diagonalplatten-Abdrücken im Mörtel zu erkennen (Pfeile). Diese Abdrücke wurden offenbar sekundär mit Mörtel überschmiert. Sie lassen erkennen, dass das Grabfeld des Erzbischofs Gero ursprünglich nicht nur an den Rändern, sondern vielmehr großflächig mit einem Plattenmosaik bedeckt war. Im Gesamtplan (rechts, Ausschnitt) sind die verschmierten Plattenabdrücke zwar nicht erfasst, ihre Lage kann jedoch anhand der Fotodokumentation recht genau lokalisiert werden (Pfeile).

Ein monumentales Kreisornament im Zentrum der Kirche markierte am Fußboden den Mittelpunkt des Alten Domes. Der Kreis war in ein Quadrat eingeschrieben. Hauptquelle für die Rekonstruktion der Mittelrosette ist die Grabungszeichnung Z127 (Millimeterpapier), die hier skaliert in das Koordinatensystem des Gesamtplanes (weiß, Teilansicht) eingebettet wurde. Bei einem äußeren Kreisdurchmesser von 5,45 Metern weisen die Radialfugen eine hohe Übereinstimmung mit denjenigen der Befundzeichnung Z127 auf. Eine ähnlich große Deckung mit dem Gesamtplan und Z127 ist auch bei der Eckausbildung des rekonstruierten Quadrates sowie den Anschlüssen zum östlich angrenzenden Gero-Grabfeld zu verzeichnen. Der Abstand zwischen dem Kreis und den Mittelschiff-Fundamenten ist bei dem Durchmesser von 5,45 Metern nach Norden und Süden mit jeweils ca. 3,32 Metern genau gleich.

Der innere Kreisabschnitt der rekonstruierten Mittelrosette wird von einem kunstvollen gemusterten Opus-Sectile-Plattenmosaik gebildet. Er nimmt – hypothetisch – mit einem Durchmesser von gut 1,8 Meter etwa ein Drittel des Gesamtdurchmessers ein. Auch die Anordnung seiner Plättchen ist hypothetisch und folgt frühmittelalterlichen Vorbildern. Unter den für den Rekonstruktionsvorschlag verwendeten Plättchen wurden auch die wenigen in Betracht kommenden Exemplare aus dem Fundspektrum des Alten Domes verwendet, darunter ein Kreisfragment aus rotgrundigem Africano (Inv.-Nr. 5/148818 in F1958). Mittels einer digitalen Vermessung des neu eingescannten, nur 3 Zentimeter breiten und 10,8 cm langen Fragmentes konnte der äußere Kreisdurchmesser nunmehr auf 0,9 Meter bestimmt werden. Damit kennzeichnete der Kreis aus schmalen Africano-Plättchen etwa die Mitte des inneren Opus-Sectile-Kreises. Der größere äußere Kreisabschnitt besteht aus radial geschnittenen Trachytplatten und ist von einem Quadrat mit Eckzwickeln aus weißem Marmor umgeben, in die Naturstein-Stiftmosaiken eingelassen sind.

Wie die Naturstein-Stiftmosaikfelder einst ausgesehen haben könnten, die in die weißen Marmor-Eckzwickel des Mittelquadrates eingelassen waren, zeigt der Rekonstruktionsvorschlag zum Mosaikfeld des südöstlichen Zwickels: Das anhand von Grabungszeichnungen rekonstruierte Stiftmosaik besteht aus einem Dreierknoten, der aus drei Strängen geschlagen ist: Der schwarze Mittelstrang wird von zwei Strängen aus braunen Mosaiksteinen begleitet. Die Schlaufen des Knotens sind jeweils mit grünen Steinen gefüllt. Nach frühmittelalterlichen Vorbildern sind die Enden des Dreierknotens leicht spitz ausgeführt. Aufgrund seiner drei Enden steht der Dreierknoten in der christlichen Symbolik für die Dreifaltigkeit, die hier in zentraler Position am Mittelkreis verwendet wird. Der aus weißen Mosaiksteinen rekonstruierte Hintergrund mit schwarzgrauen Randlinien ist hypothetisch und nimmt Bezug auf römische und frühmittelalterliche Mosaiken.

Auf dem links sichtbaren Detail des Gesamtplanes ist die Lage der in dem südöstlichen Eckzwickel des Mittelquadrates vorgefundenen Mosaikreste durch Pfeile markiert. Etwas deutlicher ist die Verteilung der Mosaiksteine auf einem Ausschnitt der Grabungszeichnung Z127 zu erkennen (Mitte, Pfeile). Dort gibt der einzelne Mosaikstein nahe der Plattenecke zu erkennen (unterer Pfeil), dass das von den weißen Marmorplatten umgebene Mosaikfeld ursprünglich komplett mosaiziert war.

Die rechts mit einem Ausschnitt abgebildete Grabungszeichnung Z142 bildet die in der mittleren Zeichnung Z127 (Ausschnitt) schwarz eingerahmten Mosaiksteine steingerecht und maßstäblich ab. Nach dieser Zeichnung Z142 hat Stinnesbeck im Jahre 2014 erstmals ein brezelähnliches Ornament in dem Mosaikrest erkannt und rekonstruiert (Stinnesbeck 2014, S. 54, sowie ebenda im Beitrag Back, S. 22, Abb. 1.). Daran anknüpfend konnte - im Zusammenhang mit der Innenraumrekonstruktion des Alten Domes - anhand der Zeichnung Z142 erstmals ein neuer, komplett deckungsgleicher Rekonstruktionsvorschlag zum mosaizierten Dreierknoten erstellt werden.

Neben dem Rekonstruktionsvorschlag zum Stiftmosaik ist links ein Ausschnitt der Grabungszeichnung Z142 eingefügt, auf der die Position und Farbe der Mosaiksteine des südöstlichen Quadratzwickels dokumentiert wurden. Diese im Befund nachgewiesenen Steine sind in dem daneben gezeigten Rekonstruktionsvorschlag eines Dreierknotens mit einem gelben Umriss gekennzeichnet. Ihre Position und Größe ist genau deckungsgleich mit den zeichnerisch erfassten Steinen. Für den Rekonstruktionsvorschlag wurden fehlende Mosaiksteine ergänzt und sowohl die Form des Dreierknotens mit leicht spitz zulaufenden Enden als auch der weiße Hintergrund und die Umrandung der mosaizierten Platte an frühmittelalterliche bzw. römische Vorbilder angeglichen. Das Material wurde anhand der inschriftlichen Nennung der Farben in der Legende der Zeichnung Z142 rekonstruiert. Dabei steht „schwarz“ für Kohlenkalkstein, braun für rotbraunen, wohl teilweise grau geäderten Marmor und grün für grünen Marmor. Ein einzelner als „grau“ bezeichneter Stein wurde den braunen zugerechnet, da der vermutlich verwendete rotbraune Lahnmarmor häufig graue Adern aufweist und daher – auch von seiner Fundlage – Bestandteil eines braunen Stranges bildete.

Der Teilausschnitt der Fußbodenrekonstruktion (Stand 06/2025) zeigt die in ein Quadrat eingeschriebene Mittelrosette, das östlich (rechts) anschließende Musterfeld mit dem Grab und der Memorialtumba des Erzbischofs Gero sowie einen Abschnitt des nächstfolgenden Musterfeldes nach Osten. Nach Westen (links) schließt an das Quadratfeld ein hypothetisch rekonstruierter mittlerer Ornamentstreifen an. Der übrige Fußboden des Alten Domes besteht aus großformatigen Trachytplatten, von denen einige Platten und zahlreiche Abdrücke erhalten bzw. in Grabungszeichnungen und Fotos dokumentiert sind.

Exkurs Fußboden westliche Vierung:

Im Bereich der westlichen Vierung konnten bei den Rekonstruktionsarbeiten zum Schmuckfußboden stellenweise auch bisher unbekannte Musterungen entdeckt und so „weiße Flecken“ auf den älteren Grabungszeichnungen gefüllt werden: Beispielsweise zeigt der Grabungsplan vor der nördlichen Treppe des Westchores eine Stelle mit einem weißen, ungemusterten Quadrat (unten links). Tatsächlich befindet sich dort im Mörtelboden der Abdruck eines Kreises, umgeben von trapezähnlichen, nach innen konkav gebogenen Plättchen (oben, Mitte). Das blütenartige Kreisornament wurde nun entsprechend in den Rekonstruktionsvorschlag zum Ornamentfeld vor den westlichen Chortreppen übernommen (unten, rechts).

KulturstiftungDombau Verein