Die Kölner Domschatzkammer feiert 25-jähriges Jubiläum

Seit ihrer Eröffnung am 21. Oktober 2000 macht sie den Domschatz in einer eindrucksvollen Verbindung aus historischer Architektur und moderner Ausstellungstechnik erlebbar und eröffnet einzigartige Einblicke in das religiöse und kulturelle Weltkulturerbe von der Spätantike bis in die Gegenwart. Zum Jubiläum ist der Eintritt am Dienstag, den 21. Oktober 2025 frei. Zudem zeigt die Schatzkammer im Jubiläumsjahr die Sonderausstellung »Der Kaiserswerther Suitbertusschrein in Restaurierung«.

17.10.2025


Der Grundstein für die heutige Domschatzkammer wurde 1994 gelegt. Nach dem Entwurf von Dipl.-Ing. Bernd Billecke, Architekt der Dombauverwaltung, entstand im historischen Gewölbekeller auf der Nordseite des Domes eine moderne Museumsanlage – tief verankert in der Baugeschichte des Gotteshauses.

Herzstück der Schatzkammer ist der zehn Meter hohe mittelalterliche Keller unterhalb der heutigen Sakramentskapelle, dem 1277 von Albertus Magnus geweihten Kapitelsaal und der späteren Sakristei des gotischen Domes. In diesem einzigartigen Raum lassen sich eindrucksvolle bauliche Zeugnisse aus der römischen Zeit bis ins Hochmittelalter entdecken – darunter Teile der antiken Stadtmauer, salische Säulen und gotische Fundamentmauern. Das eindrucksvolle Ambiente bildet den Rahmen für rund 300 Exponate, verteilt auf sechs thematisch gegliederte Ausstellungsräume.
Der Zugang zur Schatzkammer und zum Domladen erfolgt über ein kubisches, mit Bronzeplatten verkleidetes Gebäude – die sogenannte Heiltumskammer, in der die bedeutendsten Reliquien des Domes bewahrt werden.

Das Ausstellungskonzept wurde seinerzeit von Dr. Leonie Becks und Dr. Rolf Lauer erarbeitet. Die Ausstellungsgestaltung entwickelte die Kölner Künstlerin Ingrid Bussenius in Zusammenarbeit mit den Kuratoren, das Beleuchtungskonzept stammt von dem Lichtgestalter Daniel Zerlang-Rösch, heute atelier deLuxe, Offenbach.
Ziel war eine sachlich-chronologische Präsentation, die den Blick ganz auf die Kunstwerke lenkt – bewusst ohne Inszenierungen oder audiovisuelle Medien.

Geschichte des Domschatzes

Die Ursprünge des Kölner Domschatzes reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Bereits in der Lebensbeschreibung Erzbischof Brunos (953–965) wird von der Überführung bedeutender Reliquien berichtet – darunter der Stab und die Kette des heiligen Petrus. Über Jahrhunderte wuchs die Sammlung liturgischer Geräte, Insignien, Reliquien, Bücher und Textilien durch Anschaffungen, Stiftungen des Domkapitels sowie Schenkungen aus Klerus und Bürgerschaft. Ein herausragendes Ereignis war die Übertragung der Gebeine der Heiligen Drei Könige durch Erzbischof Rainald von Dassel im Jahr 1164 – ein Meilenstein für die Bedeutung des Kölner Domschatzes. Dies wirkte sich auch auf die Vermehrung des Domschatzes aus.

Obwohl der Domschatz bereits seit dem Mittelalter sicher verwahrt wurde, war er lange nicht öffentlich zugänglich. Erst mit der Vollendung des gotischen Domes im 19. Jahrhundert wurde er erstmals museal präsentiert – jedoch unter beengten Bedingungen. Mit der Eröffnung der neuen Domschatzkammer im Jahr 2000 konnten die umfangreichen Bestände erstmals unter optimalen konservatorischen Bedingungen und in angemessenem Rahmen ausgestellt werden.

Der heutige Schatz umfasst liturgische Geräte wie Kelche, Monstranzen und Altarkreuze, bischöfliche Insignien wie Stäbe, Brustkreuze und Ringe sowie kostbare Gewänder und Handschriften.

25 Jahre – Freier Eintritt und Sonderausstellung

Seit ihrer Neueröffnung hat sich die Domschatzkammer als musealer, spiritueller und kultureller Ort etabliert. Tausende Gäste aus aller Welt besuchen jährlich die Ausstellung – viele von ihnen berührt von der besonderen Atmosphäre zwischen sakralem Raum und Kunstmuseum, unabhängig von religiöser Prägung. Die Sammlung bleibt dabei lebendig: Zahlreiche Objekte werden bis heute an hohen kirchlichen Feiertagen im Kölner Dom genutzt.
Anlässlich des Jubiläums ist der Eintritt in die Domschatzkammer am Dienstag, den 21. Oktober 2025 frei. 
Im Jubiläumsjahr widmet sich die Domschatzkammer mit der Sonderausstellung »Der Kaiserswerther Suitbertusschrein in Restaurierung« einem der bedeutendsten Werke mittelalterlicher Goldschmiedekunst im Rhein-Maas-Gebiet. Die Schau gewährt nicht nur einen exklusiven Blick auf dieses herausragende Exponat, sondern macht auch erstmals die aufwendigen Restaurierungsarbeiten sichtbar.

Die Domschatzkammer feiert – und lädt ein zu einer faszinierenden Reise durch über tausend Jahre Glaube, Kunst und Geschichte.

Schatzkammer vor dem Umbau - Weinkeller

Neue Schatzkammer, Bauarbeiten 1994 - 2000. Unterhalb der Fensterwand der Sakramentskapelle. Stahlträger sichern die Gewölbegurtbögen.

Heutige Heiltumskammer

Alte Domschatzkammer - nördliches Querhaus, Ostseite,

Heutiges Lapidarium


KulturstiftungDombau Verein