Kölner Domchor reist vom 18. bis 25.03. nach Israel – Konzerte und Besuch der Wirkungsstätten Jesu

Wenn am 21. März die Dormitio-Abtei in Jerusalem feierlich wiedereröffnet wird, singen im Pontifikalamt mit Kardinal Woelki die Knaben und Herren des Domchors. Auch in Bethlehem und Tel Aviv treten sie auf.

14.03.2023


Konzerte in Israel und Palästina – das ist für den Leiter des Kölner Domchores, Domkapellmeister Eberhard Metternich, etwas ganz Besonderes. Schließlich liegt die letzte Heiligland-Reise seines Ensembles fast 20 Jahre zurück. Von daher ist die Freude über die Einladung der Benediktiner, die nach anderthalbjähriger Renovierungszeit ihre Abtei auf dem Jerusalemer Zionsberg mit der Altarweihe wiedereröffnen, bei allen 48 Sängern groß.

„Diese Reise bietet die Gelegenheit, dem Ursprung unserer Religion auf die Spur zu kommen und den Pilgeraspekt mit dem Auftrag, das Wort Gottes zu verkünden, miteinander zu verknüpfen“, erklärt Metternich. „In einer Zeit, in der wir uns noch einmal mehr als sonst mit der Botschaft Jesu Christi auseinandersetzen, um unseren Glauben zu stärken, fördert der Besuch der Stätten, an denen Jesus gewirkt und die Menschen um sich versammelt hat, auf besonders anschauliche Weise eine große Nähe. Von daher hoffen wir auf intensive Erfahrungen und freuen uns auf die Begegnungen mit den Menschen an diesen Orten.“
Innerhalb Jerusalems sieht das Programm zahlreiche aus der Bibel bekannte Originalschauplätze vor: unter anderem die Himmelfahrtskapelle und die Vaterunser-Kirche auf dem Ölberg, die Kapelle Dominus flevit, den Garten Getsemani mit der Kirche der Nationen, die Klagemauer sowie einen Gang über die Via Dolorosa zur Grabes- und Auferstehungskirche. Außerdem ist eine Fahrt durch das Regierungsviertel mit der Knesset und ein Besuch in der Internationalen Holocaust- Gedenkstätte Yad Vashem geplant. Hier soll es um Aufklärung über die Shoah gehen und darum, die Kinder und Jugendlichen für das Thema Antisemitismus zu sensibilisieren. „Nicht zuletzt“, so Metternich, „dient das der Anregung, sich auch mit der Geschichte der eigenen Nation auseinanderzusetzen.“ An den Folgetagen macht sich die Gruppe dann auf durch die Wüste nach Jericho, zum Berg der Versuchung, zur Taufstelle Jesu am Jordan, zur Brotvermehrungskirche nach Tabgha, nach Kafarnaum, auf den Berg der Seligpreisungen und zum Baden ans Tote Meer.

Das Herzstück dieser Reise aber sind für den Chor vor allem die drei Konzerte, die er in der Dormitio-Abtei – einen Tag nach der Altarweihe – und in der Universitätskirche von Bethlehem sowie in der Clairmont Concert Hall der Buchmann-Mehta School in Tel Aviv gibt. Denn beides – Bethlehem und Tel Aviv – sind Partnerstädte von Köln, so dass Chorleiter Metternich mit diesen Konzerten auch das Anliegen verbindet, diesem kulturellen Austausch zwischen Deutschland, Israel und Palästina nach längerer coronabedingter Pause wieder bewusst einen – im wahrsten Sinne des Wortes – deutlich vernehmbaren Impuls zu geben.
Ein eher ungewöhnliches Highlight gibt es abschließend für die Knaben und Herren des Domchores außerdem noch in einem Tel Aviver Kochstudio. Der gebürtige Kölner Rechtsanwalt und Hobbykoch Tom Franz, der 2004 nach Israel ausgewandert und dort die Tochter einer Holocaust-Überlebenden geheiratet hat, nahm 2013 in seiner Wahlheimat an dem TV-Format „Masterchef“ teil, gewann das Finale und wurde zum Medienstar. Dieser Erfolg machte ihn zu einem „kulinarischen Botschafter“ und „Brückenbauer“ zwischen Israel und Deutschland. Bei ihrem Treffen in Tel Aviv will Tom Franz den elf- bis 25-jährigen Sängern aber nicht nur Einblicke in die landesübliche Kulinarik, sondern vor allem auch in die jüdisch-deutsche Geschichte und den jüdischen Glauben geben. Denn wie immer ist eine Konzertreise der Kölner Dommusik eine Mischung aus ganz viel Unterschiedlichem: aus Kulturerlebnissen, Gesangsauftritten,
Gemeinschaftserfahrung – und vor allem viel Spaß.

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