Um 1300 entstand das Grabmal für den Erzbischof Philipp I. von Heinsberg (1167-1191). Außergewöhnlich ist die Gestalt der Tumba als eine zinnenbekrönte Festungsarchitektur mit Türmen und Toren. Mit dieser Architekturdarstellung ist die Mauer der Stadt Köln gemeint. In Philipps Amtszeit erfolgte die Erweiterung der Stadtmauer, die das Bild der Stadt Köln bis in das 19. Jahrhundert hinein prägte. Begonnen wurde diese Erweiterung durch die Kölner Bürger ohne Genehmigung des Erzbischofs, dessen Rechte als Stadtherr auf diese Weise verletzt wurden. 1180 einigte man sich darauf, daß der Bau der Mauer durch den Erzbischof fortgesetzt wurde und die Bürger die Finanzierung übernahmen.
Dr. Marc Steinmann, Kunsthistoriker
Erzbischof Philipp von Heinsberg
Erzbischof Philipp von Heinsberg war Reichskanzler wie sein Vorgänger. Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen erwarb er zusätzlich zur rheinischen die westfälische Herzogswürde. Damit war er der mächtigste Fürst in der nördlichen Reichshälfte. Er betrieb systematisch Burgenbau auf seinem Territorium. Zu seiner Zeit begann der Bau der neuen Stadtmauer von Köln. Er starb im kaiserlichen Lager vor Neapel an der Pest.