Bei den Chorschrankenmalereien handelt es sich um einen der größten und sicher um den anspruchsvollsten Wandmalereizyklus des frühen 14. Jahrhunderts in Deutschland.
Hohe Domkirche zu Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Die Malereien an den Innenseiten der Chorschranken, die eine hölzerne Rückwand des Chorgestühls ersetzen, sind Heiligen gewidmet, die in einer besonderen Beziehung zum Dom stehen. Die jeweils sieben Bilder einer Schranke werden von gemalten Maßwerkarkaden mit reichen, in Teilen perspektivisch gestalteten Baldachinen gerahmt, die in ihrer Breite mit den Sitzen des Gestühls korrespondieren. Unter den Bildfeldern der Südseite zieht sich ein Zyklus mit Darstellungen römischer Kaiser entlang. Im Norden stehen ihnen die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln gegenüber. Diese Reihe endet mit Walram von Jülich (1332-1349), in dessen Amtszeit die Malereien datiert werden. Die nicht näher zu bestimmende Kölner Werkstatt, die mit der Ausführung der Wandbilder beauftragt war, hat Anregungen aus der zeitgenössischen französischen Buchmalerei sowie aus der Kunst Italiens, Englands und Böhmens in durchaus eigenständiger Weise mit traditionellen Elementen zu verbinden gewußt. Die Chorschrankenmalereien, die als das ‘künstlerisch höchststehendste Werk der deutschen Monumentalmalerei aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts’ gelten, bilden somit auch den Ausgangspunkt der Kölner Malerschule.
Dr. Klaus Hardering, Kunsthistoriker