1884 erhielten die acht Erdgeschossfenster der beiden Turmhallen einen umfangreichen Bilderzyklus, der die Heilsgeschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Jüngsten Gericht illustrierte. Das theologische Programm hatte das Domkapitel bestimmt. Die Entwürfe für die fast 200 Szenen lieferte der Wiener Künstler Johannes Klein (1823–1883). Kompositorisch stellte er sich in die Tradition der mittelalterlichen Medaillonfenster, wie sie im Kölner Dom durch das ältere und das jüngere Bibelfenster vertreten sind. Die Ausführung der acht Turmhallenfenster erfolgte in der Tiroler Glasmalereianstalt in Innsbruck.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Zyklus fast vollständig zerstört, nur zwei Fenster in der nördlichen Turmhalle blieben erhalten. Seit 1993 werden die verlorenen Fenster in der Glaswerkstatt der Dombauhütte nach den im Dombauarchiv aufbewahrten Entwürfen rekonstruiert. Zur Zeit fehlt nur noch das halbe Fenster über dem Petersportal. Im Jahr 2010 wird die Rekonstruktion der Turmhallenfenster abgeschlossen sein.
Dr. Ulrike Brinkmann, Kunsthistorikerin